Hallo Zusammen,
hier meine Eindrücke von der gestrigen HV, die so anregend war, das ich trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit noch putzmunter bin.
Der Veranstaltungsort war gut klimatisiert und die Diskussion war nicht hitzig sondern weitestgehend konstruktiv und informativ. Es wurde auch gescherzt:
Ein Witzbold meinte doch tatsächlich die IR solle den Jahresbericht in englischer Fassung in Papierform an den guten alten Warren Buffett schicken, es wäre doch interessant, wie der sich zur EKT Aktie äußert.

Kommentar von Herrn Szabo sinngemäß: Herr Buffett würde die Aktie toll finden!
Tja, damit ist eigentlich schon alles geschrieben …
Herr Szabo versprühte ein gesundes Selbstbewusstsein, sein Vortrag war gewohnt souverän, ausführlich und mit wichtigen Informationen gespickt.
Es gab eine längere Fragerunde, auf die ausführlich geantwortet wurde.
Hier meine subjektiven Highlights, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben:
- Herr Szabo bekräftigte die Wachstumsstrategie 2028 in Bezug auf den Eigenbestand: bis 2028 sollen sich 1,5 GW in Betrieb oder im Bau befinden.
Das ist ganz nüchtern betrachtet nix neues, aber er sprach mehrfach davon, dass diese Zahl aufgrund der aktuellen Pipeline sehr realistisch sei.
- bis 2028 soll sich das EBT um die 120 Mio. einpendeln, was auch schon bekannt ist, aber Herr Szabo wagte doch tatsächlich einen Ausblick bis 2033,
bis dahin lautet das Ziel: 240 Mio. EBT
Dazu ist noch anzumerken, dass der aktuelle Vertrag von Herrn Szabo 2027 ausläuft, er aber sehr glaubhaft erklärte er sei bereit darüber hinaus
die Geschicke von EKT zu lenken, er fühle sich fit und habe noch einiges vor!
Zu den Ländermärkten:
USA:
EKT wird sich in den USA wegen der aktuellen Politik nur noch auf Solaranlagen konzentrieren. Hier verfügt EKT in Texas über hervorragende Projekte, die nicht auf Steuervergünstigungen angewiesen sind. Bis zum Jahresende sollen nun endlich die Rechte für ein Projekt veräußert werden.
Den Standort für Windprojekte in Dakota hat man aufgegeben. Herr fallen 4,1 Mio € Abschreibungen an, was natürlich kein Highlight, aber doch zu verschmerzen ist.
Hier zeigt sich imo mal wieder die besonnene Strategie von EKT.
Portugal:
Hier laufen Genehmigungsverfahren für das Repowering bestehender Parks und für Solarparks. Vor 2027 sei aber nicht mit Ergebnissen zu rechnen.
Frankreich:
Der Solarbereich entwickelt sich vielversprechend. Bis 2026 erwarten sie Genehmigungen für drei Projekte mit gut 40 MW und bis 2027 weitere Projekte um die 120 MW.
Die Aktivitäten im Bereich Windkraft nehmen sie in den nächsten sechs Monaten genau unter die Lupe und entscheiden dann ob der Bereich eingestellt wird.
UK, unsere Perle!!! :
Hier hat sich der Verkauf der Projekte nach dem „ready to build ( RTB )“ Modell voll durchgesetzt, was für EKT außerordentlich vorteilhaft ist, denn es fließen Erträge bereits vor der Inbetriebnahme, die sich aufgrund des schleppenden Netzausbaus in UK aktuell um mehrere Jahre verzögert.
RTB bedeutet in der Regel es fließen 80% der Projektsumme bei Vertragsabschluss, der Rest bei Inbetriebnahme. Bei Vertragsabschluss ist seitens EKT alles für den Bau vorbereitet, alle Genehmigungen sind erteilt, die Lieferung aller Anlagen und Komponenten vertraglich gesichert, der Käufer stemmt die Bauphase aus eigenen Mitteln und EKT begleitet den Bau. Dabei können ggf. zusätzliche Erträge generiert werden, wenn es z.B. gelingt zusätzlich ein PPA für das Projekt abzuschließen oder wenn der Park in der Bauphase noch technisch optimiert werden kann.
Absolutes Highlight – hoffentlich bleibt das noch lange so – ist die anteilige Steuerbefreiung der Verkaufserlöse in UK. Für das Projekt, das aktuell an uniper veräußert wurde, nannte Herr Szabo eine Quote von um die 70 % befreitem Anteil.
Das wird sich in den Halbjahreszahlen sicher äußerst positiv auswirken!
Herr Szabo ist zuversichtlich, dass noch in diesem Jahr weitere RTB Projekte in UK realisiert werden können.
Genereller Ausblick:
Trotz Kostendruck und sinkender Einspeisevergütungen bei Ausschreibungen und PPAs sieht sich EKT in der Lage Projekte mit auskömmlichen Margen zu realisieren.
Bei den bestehenden, mitunter bis zu 15 Jahren laufenden, PPAs sind die Konditionen fix. Es gibt keine Ausstiegsklauseln und keine irgendwie gearteten Konditionen, die eine Anpassung an sinkende Marktpreise erlauben.
In diesem Jahr erwartet Herr Szabo den financial close für 15 – 20 Projekte, was eine noch nie dagewesene Größenordnung darstellt.
Aus der aktuell laufenden Ausschreibung rechnet Herr Szabo wieder mit Zuschlägen für EKT.
Ich bin sehr zufrieden mit der HV, freue mich noch mehr auf den Halbjahresbericht und weitere gute Erfolgsmeldungen in den nächsten Wochen.
Soviel von meiner Seite. Der Kollege fundamental_a wird sicher noch viel detailierter auf das operative Geschäft eingehen, wofür ich schon im Voraus meinen Dank ausspreche.
Und nicht zu vergessen, wie immer bei subjektiven + spekulativen Aussagen meinerseits:
Alles reine Spekulation, keine Propaganda, Kauf- oder Verkaufsempfehlung etc. Blabla... !
Beste Grüsse von
Geebeeh