rabajatis schrieb 29.09.23, 11:35
Das ist doch klar.
Der Ölpreis hängt davon ab, wieviel Öl auf der Welt gefördert wird und wie stark der Verbrauch ist. Der Verbrauch ist relativ stabil ist und legt immer noch leicht zu - manchmal gibt es aber auch leichte Rückgänge in Jahren mit einem Wirtschaftsrückgang in verbrauchststarken Ländern. Wesentlicher für den Preis ist die Reaktion der Anbieter (OPEC+) auf diese Verbrauchsschwankungen. Dann gibt es für die Weiterverarbeitung zu Benzin / Diesel / Kerosin / etc. noch als Preiskomponente die Verfügbarkeit von Raffinerien. Fallen da welche wegen Hurrikans oderso aus, hat das auch Auswirkungen.
Bioethanol wird wesentlich aus Pflanzen (Getreide, Zuckerrohr) hergestellt. Daher kommt es hier auf die Verfügbarkeit von Pflanzen und die Preise an. Das schwankt jedes Jahr je nach Ernteertrag und die Preissprünge können deutlich stärker als beim Öl sein. Zudem gibt es in Relation zu den Raffinerien weniger Produktionsstellen und wenn davon eine große Fabrik in Europa ausfällt, dann hat auch das Bedeutung für den Preis in Europa. Zudem ist der Markt wesentlich mehr durch politische Eingriffe geprägt als beim Öl. Z.B. durch die Festlegung von Beimischungsquoten oder Deckelung von Exportmengen. Und mitunter verdienen die Firmen gar nicht am eigentlichen Produktabsatz, sondern an politisch festgelegten CO2-Verminderungserlösen, die sich auch ständig in diversen Ländern ändern können.
Daher kann man nicht sagen, das wenn der Ölpreis steigt, dann auch der Bioethanolpreis steigt. Es kann so sein - aber auch umgekehrt. Und in beiden Richtungen. Unkalkulierbar auf Sicht von 1 Jahr und mehr.
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