Huta schrieb 14.01.25, 13:08
Guten Tag!
Ich kann auch nicht so wirklich nachvollziehen, warum hier von einigen ausgerechnet AKW als DIE Lösung für unsere zukünftige Stromerzeugung angesehen wird.
AKW sind teuer "in der Anschaffung", dazu kommt das hier ja richtigerweise angesprochene Entsorgungsproblem (und die entsprechenden Kosten) und last but not least muss ja auch die Frage beantwortet werden, woher denn das angereicherte Uran kommen soll (es wäre ja schon ein wenig spooky, wenn wir Putin kein Öl oder Gas a kaufen dürften aber angereichertes Uran schon).
Dass die Energiewende gut gemanagt wäre, dürfte aber auch niemand behaupten. Zuerst die Regierungen Merkel, die den nötigen Netzausbau hintertrieben haben, dann die Grünen in der Regierung, die das Pferd mit Gewalt von hinten aufgezäumt haben (erst mal alles stilllegen und möglichst viel erneuerbare zubauen statt dass die nun wenigstens den Netzausbau beschleunigen). Es ist einfach nur dumm, wenn man die grundlastfähigen Kraftwerke vom Netz nimmt BEVOR die Leitungen dafür, Windstrom aus dem Norden auch in den Süden bringen zu können. Dazu kommen gravierende Fehler bei den Vorgaben für die "Reservekraftwerke", die einspringen sollen, wenn es mal nicht genügend Wind oder/und Sonne gibt. Zudem wäre es sicher sinnvoller, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, um die Bereitstellung von Energiespeichern zu fördern.
Erneuerbare funktionieren nicht, wenn es nicht gelingt den Strom zu transportieren und zu speichern und wenn man nicht dazu in der Lage ist, entsprechend genügend große Reservekapazitäten vorzuhalten.
Wenn man so will war Merkel zu langsam und Habeck ist zu sehr vorgeprescht.
Deshalb aber jetzt wieder eine, wie Frau Baerbock sagen würde "360 Grad Wende" zu vollziehen, halte ich für Blödsinn (übrigens hat Frau Weidel mit ihrer Tirade gegen Windkraft mMn all deine den Wind aus den Segeln genommen, die glauben, mit der AFD wird alles besser - und da hab ich über 5% plus x Verteidigungsbudget noch nix gesagt). Atomstrom war und bleibt hochumstritten. Was meint ihr, wie viele Bürger den Klageweg beschreiten, wenn es um Standorte für neue Meiler gehen würde. Das gesellschaftliche Klima dürfte dadurch erheblich vergiftet werden. Das macht Atomstrom sicher nicht billiger. Zudem besteht immer die Möglichkeit, dass irgendeine zukünftige Regierung den Bau oder Betrieb eines AKW deutlich behindert - erst recht, wenn es mal wieder irgendwo auf der Welt irgendeinen Unfall in einem AKW gibt. Da wird kein Unternehmen in Deutschland sich die Finger verbrennen wollen.
Vor allem da es im Prinzip unnötig ist. Aus meiner Sicht, muss man "nur" die Fehler die beim Umbau der Energieversorgung gemacht worden sind, abstellen. Also die Netze fertig stellen, Speicher in großen Stil bauen und DANN (und erst dann) die Kohlekraftwerke und Gaskraftwerke vom Netz nehmen....
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