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    Brexit - No Brexit - Brentry  2642  0 Kommentare Brexit - Londons Tech-Branche warnt vor Ruin, Hedgefonds würden jubeln

    Bis Ende 2017 entscheidet die Bevölkerung Großbritanniens in einem Referendum über den Verbleib in der Europäischen Union. Ein möglicher Austritt wird schon lange diskutiert. Nun mehreren sich die Stimmen, die vor den fatalen Folgen eines EU-Austritts warnen (siehe auch: EU vor Zerreißprobe? "Brexit-Referendum wird Großbritannien schaden, egal wie es ausgeht).

    Mitgliedschaft à la carte gefordert

    Gestern legte der britische Premierminister David Cameron seine Reform-Forderungen für einen Verbleib in der Europäischen Union vor. Wesentliche Forderungen sind Kürzungen bei den Sozialleistungen für EU-Ausländer und die Kontrolle der Einwanderung aus anderen Ländern der europäischen Gemeinschaft. Zugleich soll dafür gesorgt werden, dass Großbritannien Sonderrechte in einer sich weiter verzahnenden Gemeinschaft eingeräumt und nationale Parlamente gestärkt werden. Auch soll der vollständige EU-Binnenmarktzugang für Großbritannien und andere Nicht-Euroländer garantiert werden. Harter Tobak, der noch härtere Verhandlungen erwarten lässt.

    Technologiebranche fürchtet Bedeutungsverlust

    Doch was, wenn Großbritannien die EU verlassen würde? Diese Frage lässt Londons Technologiebranche den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Laut einer Umfrage der Lobbygruppe „Tech London Advocates“ (TLA), der unter anderem hochrangige Mitarbeiter von Google und Facebook angehören, warnen 87 Prozent der Mitglieder vor den negativen Auswirkungen eines Brexit auf Londons digitale Wirtschaft. Wie der „Business Insider“ berichtet, wären die damit verbundenen Hemmnisse für das Wirtschaftswachstum der Hauptstadt als verheerend eingeschätzt.

    Sollte sich das Land aus der EU zurückziehen, wäre es für London noch schwieriger, Hauptstadt digitaler Kompetenz zu sein, betonte TLA-Gründer Russ Shaw gegenüber dem „Business Insider“. So würde der Zugang zu Talenten und Handelsabkommen sowie der Einfluss auf regulative Entscheidungen erschwert. Weiterhin wäre der Standort für globale Unternehmen weniger attraktiv und die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Digitalzentren massiv beeinträchtigt. Am schlimmsten aber wäre laut Shaw die Botschaft, die man mit dem Austritt an die weltweite Technologiebranche senden würde: Großbritannien sei nicht länger offen für das digitale Geschäft.

    EU-Austritt bedroht Finanzplatz London

    In Sorge ist auch der Finanzplatz London. Viele befürchten im Fall des Austritts Großbritanniens aus der EU das Aus für den Finanzplatz London. Bislang gilt London als unangefochtene Nummer eins der europäischen Finanzwelt. Doch sollte Großbritannien der EU tatsächlich den Rücken kehren, könnte im Gegenzug die Finanzbranche dem Standort London den Rücken kehren. Es droht ein Exodus der Banker (siehe: Brexit – Das Aus für den Finanzplatz London?).

    Bereits im vergangenen Jahr, als die Brexit-Gerüchte erstmals hochkochten, bereiteten zahlreiche Banken einen Abschied aus London vor. US-Großbanken wie Citigroup, Bank of America und Morgan Stanleyüberlegten damals, ihre Europageschäfte zum Teil nach Irland zu verlegen (siehe: EU-Austritt bedroht Finanzplatz London – Banken planen Absprung). Wie mittlerweile bekannt wurde, spielen auch weitere Finanzinstitute den Ernstfall eines Brexit durch.

    Hedgefonds rühren Trommel für Brexit

    Das sehen nicht alle so: Anfang November berichtete wallstreet:online über eine „großzügige Spende“ des Hegefondsmanagers Sir Michael Hintze an das Brexit-Lager. Der Gründer von CQS gilt seit Jahren als spendabler Unterstützer der Konservativen Partei. Der Hintergrund ist einfach erklärt: Hedgefonds haben ein großes Interesse an einem Brexit. Denn nur so können sie effektiv sich der Kontrolle aus Brüssel und den Versuchen, die Hedgefonds an die Kandare zu nehmen, entziehen (mehr dazu hier).

    Brentry statt Brexit

    Sean Shepley von Credit Suisse wagte Anfang Juni in einer Notiz eine kühne Behauptung. Während Europa über diverse Ausstiegsszenarien debattiert, hält Shepley das Gegenteil für möglich, sozusagen einen Brentry. Der Stratege sagte einen Euro-Beitritt Großbritanniens voraus. Wörtlich sagte er dem  „Business Insider“: „Unserer Ansicht nach wird Großbritannien ein Euro-Mitglied, vorausgesetzt der Euro besteht noch in 20 Jahren und Großbritannien bliebt in der EU.“ Eine durchaus steile These, wenn man bedenkt, dass den Briten ihre Währung und die damit verbundene Unabhängigkeit vom Euro eigentlich heilig ist. (siehe: Brentry statt Brexit: „Großbritannien wird dem Euro beitreten“)





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    Brexit - No Brexit - Brentry Brexit - Londons Tech-Branche warnt vor Ruin, Hedgefonds würden jubeln Der Brexit wird schon seit Längerem diskutiert. Ende 2017 soll die Bevölkerung nun darüber abstimmen. Für Großbritanniens wichtigsten Sektor wäre ein Austritt aus der EU jedoch existenzbedrohend.

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