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     7340  1 Kommentar Der größte Preisverfall der Geschichte

    Ich fange einmal mit einer provokanten Frage an: Was glauben Sie, kostet heute ein Sklave? Im Vergleich zu früher? Sie werden sicherlich antworten, dass heute Sklaverei überall verboten ist.

     

    Wenn ich dann aber insistiere, würden Sie wahrscheinlich sagen: Heute bestimmt weit mehr als damals. Stimmt´s?

     

    Es ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Bis ins 18. Jahrhundert hinein war der Kauf eines Sklaven eine große Investition, von der Summe her vergleichbar mit der in einen LKW heute. Es gab sogar Versicherungen dafür.

     

    Heute kosten Kindersklaven in Asien umgerechnet 50 Euro und für die Bergwerke in Afrika, in denen die Metalle für unsere Handy abgebaut werden, etwa 200 Euro. Passiert diesen Sklaven bei einem Transport oder unter Tage etwas, lässt man sie einfach liegen, denn einen Arzt zu holen würde mehr kosten als ein neuer Sklave.

     

    Die Preise für Sklaven haben sich im historischen Zeitablauf um schätzungsweise 99,95 % Prozent ermäßigt, ihre Produktivität ist hingegen deutlich gestiegen.

     

    Diese auseinandergehende Schere bildet einen wichtigen Pfeiler des Wohlstandes in der westlichen Welt.

     

    Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!

     

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Der größte Preisverfall der Geschichte Wichtiger Pfeiler des Wohlstandes in der westlichen Welt