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Automatisiertes Trading - Der Experte aus der Konserve - Seite 4
Mehr noch, vielleicht kriegen Sie Lust, selbst einen zu schreiben. Programmierkenntnisse braucht es nicht unbedingt. Ab 100 Euro finden Sie zahlreiche Softwares, die jene Regeln, aus denen sich jeder EA zusammensetzt, grafisch in Bausteinform aufbereiten. Auf einem virtuellen Brett werden sie zu einer Regelkette zusammengesetzt, die Ein- und Ausstiege definiert sowie den Umgang mit Lotgröße, Stop-Loss und mehr. Am Ende drücken Sie auf ‚Erstellen‘ und das Programm schreibt aus Ihren Regeln den EA in die Programmiersprache MQL, sodass er bereit ist fürs Backtesting im MetaTrader.
Legen Sie an Ihre eigene Kreation natürlich die gleichen hohen Testmaßstäbe. Machen Sie sich gewahr, wann Sie einer Idee für einen Regelsatz zum Erfolg verhelfen, indem Sie sie mit überangepassten Paramatern auf die Vergangenheit kurvenoptimieren oder ihren Einsatz auf jene Instrumente und Zeitrahmen beschränken, wo sie zufällig in der Vergangenheit profitabel gewesen wäre.
Je kritischer Sie sind, umso erfolgreicher wird Ihr Ergebnis, wenn Sie den nächsten Schritt damit gehen wollen und es selbst auf MQL5.com verkaufen. Vor allem aber wird Ihr Verständnis fürs Trading und seine Automatisierung wachsen. Nicht nur das, es ist wie ein intelligentes Rätselspiel, unterhaltsam und herausfordernd, neue Strategien zu entwickeln, erfolgreich mit dem Markt zu interagieren.
Heimcomputer oder Server?
Bleibt noch eine technische Frage: was, wenn es im Live-Trading Probleme gibt? Wenn Sie manuell einen Trade aufsetzen, legen Sie vermutlich im selben Moment den initialen Stop-Loss fest. Bricht Ihr Computer oder Ihre Internetverbindung zusammen, verlieren Sie maximal diesen definierten Betrag, bevor der Trade glattgestellt wird.
EAs dagegen laufen zwar auf Ihrem eigenen Computer, aber die Impulse für Ein- und Ausstieg kommen aus dem Netz. Ist die Verbindung weg, läuft ein Verlierer vielleicht bis zum Margin Call. Zugegeben, das ist ein Extremszenario wie es einmal alle x-tausend Trades vorkommen mag, aber das genügte für den Ruin.
Überlegen Sie daher, ob es nicht sinnvoller wäre, die ganze Anwendung extern zu hosten, MetaTrader samt EA auf einem Server laufen zu lassen, der deutlich mehr Lauf- und Verbindungsstabilität als eine Heimlösung bietet.
Hinzu kommt nämlich, dass Ihr Computer ständig laufen muss, solange Ihr EA aktiv sein soll. Wer zu Hause arbeitet und heimische Märkte tradet, die nur von acht bis fünf offen sind, verbrennt dafür keine zusätzliche Energie. Wer mit Notebook das Internet im Büro anzapfen kann, auch nicht. Wer aber Devisen oder asiatische Aktien handelt, wird seine Kiste zu Unzeiten laufen lassen müssen. Rechnen Sie, ob nicht allein der Stromverbrauch die Servermiete rechtfertigt.
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Viele Server-Anbieter lassen Sie ihre Dienste zudem erst mal kostenlos testen, bei Amazon.de etwa für ein ganzes Jahr. Zwar kriegen Sie nur ein rudimentäres Paket völlig kostenlos, aber für MetaTrader reicht das. Er wird von Ihrem heimischen Computer aus in eine Server-Umgebung basiert auf Windows installiert. Diese öffnet sich in einem eigenen Fenster und lässt sich wie ein zweiter Desktop bedienen. Etwas hakeliger zwar als der eigene PC, aber idealerweise brauchen Sie die Lösung nur einmal einrichten, den EA aufspielen und einstellen, und können dann alles sich selbst überlassen. Per Daily Statement erfahren Sie vom Broker, wie Ihr EA so performt.
Team BrokerDeal
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