S&P 500
Goldman Sachs entdeckt böses Omen: Prognose für 2016 gekippt - Es wird noch schlimmer!
Geht es nach einer bekannten Börsenweisheit, so lassen die ersten fünf Tage dieses Jahres erahnen, wohin die Reise 2016 geht – nach unten nämlich. Auch Goldman Sachs reagiert und senkt seine Prognose. Grund ist ein Phänomen, das es seit mindestens 48 Jahren nicht mehr gegeben hat.
Die Analysten von Goldman Sachs sind immer wieder für eine Schock-Nachricht gut. So zum Beispiel ihre Warnung, der Ölpreis könnte bald bei 20 US-Dollar liegen. Das sei zwar nicht das Basisszenario, so Goldman Sachs, aber die Wahrscheinlichkeit steige … (Mehr dazu hier: Goldman Sachs schockt mit Horror-Nachricht: Ölpreis bald bei 20 US-Dollar).
Tatsächlich kommt der Ölpreis dieser Marke, die im September 2015 noch meilenweit entfernt schien, immer näher. Im Zuge des Aktiencrashs in China fiel der Preis für das schwarze Gold in dieser Woche auf den tiefsten Stand seit über elf Jahren. Eine rasante Talfahrt, die offenbar auch die Goldmänner überrascht.
Goldman Sachs kippt Jahresprognosen
Eigentlich gingen sie für 2016 von einem durchschnittlichen Ölpreis in Höhe von 55 US-Dollar je Barrel aus. „Das schien vor wenigen Wochen noch vernünftig“, erklärt Chefanalyst David Kostin in einer Anlegernotiz, die dem "Business Insider" vorliegt. Inzwischen hätten sich die Vorzeichen jedoch geändert und Goldman Sachs rechnet jetzt mit einem Ölpreis von nur noch 44 US-Dollar. Doch es ist nicht die einzige Prognose, die die US-Großbank nach unten korrigiert. Auch für den S&P 500 gilt: Es wird schlimmer als gedacht.
Wie „CNBC“ berichtet, schraubt Goldman Sachs den erwarteten Gewinn je Aktie (EPS) im S&P 500 um jeweils drei US-Dollar nach unten. Sie erwarten demnach ein EPS von 106 US-Dollar für 2015. In diesem Jahr soll die Kennzahl dann bei 117 US-Dollar und im Jahr 2017 bei 126 US-Dollar liegen. Die Prognose spiegele ein Rückgang des Gewinns pro Aktie von sieben Prozent (2015) sowie einem Wachstum von elf (2016) bzw. acht Prozent (2017) wider, so die Analysten. Sie gehen davon aus, dass 2015 „das schlechteste Jahr für die Gewinne im S&P 500 seit 2008 war.“
Das gabs seit mindestens 48 Jahren nicht mehr
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Beim Gewinn je Aktie handelt es sich um eine wichtige Kennzahl, die Auskunft über die Ertragskraft eines Unternehmens gibt. Sie errechnet sich aus dem Quotienten des Konzernjahresüberschusses und der Anzahl der Aktien. Goldman Sachs geht also davon aus, dass dieser Gewinn im vergangenen Jahr um sieben Prozent eingebrochen ist und sich in diesem Jahr schwächer als zunächst erwartet erholen wird.
Grund für diese Annahme ist der dramatische Preisverfall der Rohstoffe. Insbesondere der niedrige Ölpreis bringt viele Energieunternehmen an den Rand des Abgrunds, manche sogar darüber hinaus. „Wir glauben, dass Energie 2015 einen Verlust von zwei US-Dollar bei den EPS verursacht hat“, sagen die Goldman-Analysten. Es wäre das erste Mal seit der Aufzeichnung der Daten, dass der Gewinn je Aktie im Energiesektor überhaupt negativ ist. Goldman Sachs erhebt die EPS seit 1967, d.h. in den 48 Jahren sorgten die Energieunternehmen im S&P 500 noch nie für einen negativen Gewinn je Aktie. Schuld daran ist der schwache Ölpreis. Die EPS der Energieunternehmen reagierten „sehr sensibel“ auf den Ölpreis, so Goldman Sachs. Die Analysten warnen deshalb vor einer „Achterbahnfahrt der Energiegewinne“. Die Folgen dieser Achterbahnfahrt würde dann auch der S&P 500 insgesamt zu spüren bekommen.