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     4982  8 Kommentare Der doppelte Wahnsinn

    Der doppelte Wahnsinn

     

    Steuerungsmechanismen versagen komplett

     

    Ich muss schon zugeben, ziemlich geschockt und wenig zuversichtlich zu sein. Denn wir beobachten ja derzeit nichts Geringeres als den kompletten Zusammenbruch aller vernünftigen Steuerungsmechanismen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

     

    Würden wir unsere ganzen Märkte und Parlamente als Steuerungsinstrumente abschaffen und einfach würfeln, was wir machen, wäre das Ergebnis sicherlich keinesfalls schlechter.

     

    (1) Nahezu jeder Mensch auf dieser Erde weiß, dass wir vom Öl wegkommen müssen, weil wir ansonsten unsere Lebensgrundlagen zerstören. Das geht natürlich nur dadurch, dass das Öl immer teurer wird. Ansonsten werden alle Versuche konterkariert.

     

    Doch was macht unser hochgeschätzter Markt?

     

    (2) Nahezu jeder Mensch in Europa weiß, dass die Politik dem Volk verpflichtet ist und nationale Gesetze wie internationale Vereinbarungen achten muss.

     

    Doch dann kommt eine Frau daher und schafft es binnen weniger Monate, einen ganzen Kontinent komplett an den Abgrund zu führen. In dieser Geschwindigkeit hat das nicht einmal Adolf Hitler geschafft, dann allerdings weit gründlicher.

     

    Und das alles bei Missachtung zahlreicher nationaler und internationaler Gesetze, sowie auch nur bei einer einzigen Maßnahme das Volk oder auch nur das Parlament gefragt zu haben.

     

    Und das nennt man dann Demokratie und Marktwirtschaft.

     

    Und wundert sich darüber, dass immer mehr Menschen sich radikalisieren und daran nicht mehr glauben.

     

    Worüber ich mich dann allerdings wundere.

     

    Aber wenn man das eine nicht rafft, oder nicht raffen will/darf, dann will/darf/kann man auch das andere nicht raffen.

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
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