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Anleihe-Investoren bleiben Deutscher Bank größtenteils treu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das milliardenschwere Anleihen-Rückkaufprogramm der Deutschen Bank scheint die Anleger wie geplant zu beruhigen. Relativ wenige Investoren zweifeln an der Kapitalstärke der Bank und gingen deshalb bislang auf das Angebot des Instituts ein, bestimmte Schuldscheine vorzeitig zurückzunehmen. Nachdem bereits das Interesse am Umtausch von Euro-Anleihen eher gering war, sieht es bei Dollar-Schuldscheinen ähnlich aus.
An den ersten zehn Tagen des Angebotszeitraums seien ihr Papiere mit einem Nominalwert von 740 Millionen US-Dollar angedient worden, teilte die Bank am Montag in Frankfurt mit. Damit wurde bislang nur gut ein Drittel des möglichen Gesamtvolumens von zwei Milliarden Dollar ausgeschöpft.
"Die relativ geringe Annahme des öffentlichen Kaufangebots sowohl für die auf Euro als auch für die auf US-Dollar lautenden Wertpapiere zeigt, dass sich die Stimmung am Markt verbessert hat und es Anleger bevorzugen, weiter in Deutsche-Bank-Anleihen investiert zu bleiben", hieß es in der Mitteilung. Deutsche-Bank-Aktien kämpften sich am Montag nach Bekanntgabe des bisherigen Verlaufs des Umtauschprogramms aus der Verlustzone wieder in den positiven Bereich.
Auch am schon in der vergangenen Woche abgeschlossenen Kaufprogramm für bestimmte Euro-Anleihen war das Interesse gering. Vom möglichen Volumen in Höhe von drei Milliarden Euro musste die Bank letztlich nur 1,27 Milliarden ausschöpfen. Die Bank erwartet aus den zurückgekauften Anleihen einen positiven Ergebnisbeitrag im ersten Quartal von rund 55 Millionen Euro.
Das Dollar-Programm läuft noch bis 11. März. Allerdings entfällt nun ein Preisvorteil für jene Anleger, die sich früh für den Verkauf der Anleihen entschieden haben. Damit dürfte sich auch das Interesse in Grenzen halten, weiter Schuldscheine der Bank anzudienen, sofern am Markt nicht neue Nervosität auftritt.
Die Deutsche Bank hatte den Rückkauf am 12. Februar gestartet, um die Märkte zu beruhigen. Zuvor waren Sorgen aufgetaucht, dass die Bank angesichts ihres Rekordverlusts von 6,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr und den erwarteten weiteren Kosten für die Beilegung ihrer zahlreichen Rechtsstreitigkeiten bestimmte besonders riskante Schuldscheine nicht mehr bedienen könne. Das hatte das Institut zurückgewiesen und mit dem Rückkaufprogramm untermauert. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Bank beim Rückkauf der Anleihen unter dem Nominalwert einen Kapitalgewinn einstreicht und sich künftige Zinszahlungen spart.
Nachteil freilich ist, dass sich die Bank damit Spielräume für neue Investitionen und Geschäfte nimmt. Allerdings verfügte das Institut zuletzt über üppige Liquiditätsreserven von 215 Milliarden Euro. Zudem hat sich das Management ohnehin wegen der zunehmend strengeren Anforderungen der Aufsichtsbehörden eine Verkleinerung der Bilanzsumme vorgenommen./enl/stw/he