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    ROUNDUP  751  0 Kommentare Yellen zurückhaltend zu weiteren Zinserhöhungen

    NEW YORK (dpa-AFX) - Die Präsidentin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, hat sich zurückhaltend zu möglichen Zinserhöhungen in den USA geäußert. Bei weiteren Zinsschritten sei eine vorsichtige Vorgehensweise garantiert, versicherte Yellen am Dienstag in einer Rede in New York. Die Notenbankerin machte gleichzeitig klar, dass die Fed einen "erheblichen Spielraum" für stimulierende Maßnahmen habe, falls dies notwendig werden sollte.

    Yellen verwies in ihrer Rede auf die Risiken für die US-Wirtschaft durch globale Entwicklungen. Zu Beginn des Jahres hatte die Sorge vor einem Abflauen der Wirtschaft in China zu heftigen Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten geführt und in den USA zeitweise die Sorge vor einem Abrutschen in die Rezession geschürt.

    YELLEN RECHNET WEITER MIT EINER EHER SCHWACHEN INFLATION

    Auch die jüngste Entwicklung der Verbraucherpreise in den USA hat laut Yellen keine Änderung der Sichtweise innerhalb der Fed zur Folge. Es sei noch zu früh, um zu sagen, dass der jüngste Anstieg der Kerninflation dauerhaft sei, so die Notenbankchefin. Ihrer Einschätzung nach kann die Kerninflation, ohne die Preise für Energie und Nahrungsmittel, in den kommenden Quartalen "substantiell" schwanken. Außerdem gehe sie davon aus, dass der stärkere Dollar in den kommenden Monaten den Anstieg der Verbraucherpreisen bremsen werde.

    Volkswirte vom Analysehaus Capital Economic werten die Aussagen von Yellen als Hinweis, dass die Fed bei den Zinserhöhungen weiter sehr vorsichtig vorgehen wird. Ihrer Einschätzung nach zeigte sich Yellen besorgt über die aktuelle Entwicklung in China. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach den USA vollzieht sich derzeit ein Wandel von einem stark industriegeprägten Wachstum hin zu einem Wachstum, das stärker von Dienstleistungen getrieben wird.

    DOLLAR VERLIERT NACH YELLEN-AUSSAGEN

    Der US-Dollar reagierte mit Kursverlusten auf die Aussagen von Yellen. Im Gegenzug stieg der Kurs des Euro auf ein Tageshoch bei 1,1272 Dollar. Die Aussicht auf eine zurückhaltende Vorgehensweise der Fed bei der Zinswende sorgte zeitgleich an der New Yorker Börse für steigende Kurse.

    Generell bleibt Yellen in der Geldpolitik aber auf dem zuvor eingeschlagenen Kurs: Der geldpolitische Rat (FOMC) erwarte in den kommenden Jahren graduelle Zinserhöhungen, sagte die Notenbankchefin in ihrer Rede. Damit bestätigte sie frühere Aussagen aus den Reihen der Fed, die auf einen vergleichsweise langsamen Anstieg der Leitzinsen in den USA hindeuten.

    EXPERTEN: KEINE ZINSERHÖHUNG IM APRIL

    Der Auftritt von Yellen war der erste seit der Zinsentscheidung der Fed Mitte März. Damals hatte die Notenbankchefin auf der Pressekonferenz noch klar gemacht, dass eine Zinsanhebung bereits im April nicht ausgeschlossen sei. Nach Einschätzung der Capital Economics-Experten haben die aktuellen Äußerungen von Yellen hingegen jede Spekulation auf eine weitere Zinserhöhung im April zunichte gemacht.

    Mitte Dezember hatte die Notenbank erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins angehoben. Dieser hatte zuvor seit Ende 2008 in der Spanne zwischen null und 0,25 Prozent gelegen. Derzeit rechnet kaum ein Experte mit mehr als zwei Zinserhöhungen der Fed im laufenden Jahr.

    Nachdem in der vergangenen Woche zahlreiche Notenbanker in den USA weitere Zinsschritte verbal vorbereitet hatten, waren die Erwartungen an eine Fortsetzung der Zinswende nach zuletzt enttäuschenden US-Konjunkturdaten zuletzt generell wieder etwas gedämpft worden./jkr/jha/





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