ANALYSE
UBS empfiehlt Klöckner & Co zum Verkauf - 'Markterwartungen zu hoch'
ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Markterwartungen für den Stahlhändler Klöckner & Co sind nach Einschätzung der Schweizer Großbank UBS zu hoch. Daher strich Analyst Carsten Riek in einer Studie vom Freitag sein neutrales Anlagevotum: Er empfiehlt die Aktie nun zum Verkauf. Das beibehaltene Kursziel von 8,00 Euro liegt knapp 36 Prozent über der aktuellen Bewertung.
Nach dem jüngsten Kursanstieg notiere die Aktie oberhalb des von ihm geschätzten fundamentalen Werts, führte der Experte aus. Sie preise eine langfristige operative Ergebnismarge (Ebitda) von 5,2 Prozent ein, was sowohl über dem historischen Durchschnitt als auch über seiner Prognose liege und frühestens 2020 realistisch erscheine. 2016 werde ein hartes Jahr für Klöckner, befürchtet Riek.
Für das kommende Jahr rechnet er nur mit einer Marge von 2,8 Prozent. Die Hoffnungen auf steigende Stahlpreise und Margen könnten sich als verfrüht erweisen, da die Notierungen in China bereits wieder zurückgingen. Dies dürfte sich auch auf die Preise in Europa und den USA auswirken.
Offensichtlich räume der Markt Klöckner Aufwärtspotenzial ein, weil er eine Anteilsaufstockung oder Übernahme durch Großaktionär Friedhelm Loh erwarte, führte der Analyst weiter aus. Eine höhere Beteiligung habe Loh zwar nicht ausgeschlossen. Doch eine Übernahme sei unwahrscheinlich - das Management habe zuletzt mitgeteilt, nichts von entsprechenden Absichten des deutschen Industriellen zu wissen.
Mit der Einstufung "Sell" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um mindestens sechs Prozent unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt./gl/stb
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