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    Deutsche Bank - LSE  1108  0 Kommentare "Geplante Fusion wird Arbeitsplätze in hohem Maße vernichten"

    Alle Augen sind in diesem Monat auf Großbritannien gerichtet. Am 23. Juni fällt die Entscheidung - gehen oder bleiben? Die Rede ist von der Mitgliedschaft des Insel in der Europäischen Union. Unabhängig vom Brexit-Referendum laufen im Stillen die Vorbereitungen für die Fusion der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange (LSE). Für viele Mitarbeiter beider Börsen war gestern kein guter Tag. Nach dem Zusammenschluss wollen beide Börsen insgesamt rund 1.250 Arbeitsplätze abbauen. Durch den Stellenabbau will das fusionierte Unternehmen ab dem dritten Jahr des Zusammenschlusses 450 Millionen Euro pro Jahr einsparen - so der Plan.

    Da wo Aktionäre in die Hände klatschen, gerinnt bei den Angestellten das Blut. Auch der Betriebsrat ist auf den Plan gerufen und fordert, den Personalabbau „sozialverträglich durchzuführen“. Es dürfe „keine betriebsbedingten Kündigungen“ geben, heißt es in einer heute an die Mitarbeiter versandten Betriebsratsinfo, aus der die „WirtschaftsWoche" zitiert. Der Betriebsrat befürchtet, „dass die geplante Fusion Arbeitsplätze in hohem Maße vernichten wird. Die Schaffung neuer Stellen oder ein ‚Abfedern‘ durch natürliche Fluktuation und die Nichtbesetzung frei werdender Stellen wird hier kaum Abhilfe schaffen.“ Wie viele Stellen in Deutschland betroffen seien, sei dem Betriebsrat außerdem noch nicht mitgeteilt worden. „Der Vorstand wird aufgefordert, dies unverzüglich nachzuholen“, heißt es in dem Schreiben an die Mitarbeiter.

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    Der Betriebsrat kritisiert in diesem Zusammenhang die mangelnde Transparenz der Deutschen Börse. Das Unternehmen hätte lediglich die Gesamtzahl der abzubauenden Stellen veröffentlicht. Über die konkrete Anzahl der in den einzelnen Standorten betroffenen Stellen wurde die Belegschaft im Unklaren gelassen. Daher fordere der Betriebsrat die Unternehmensleitung nun „nachdrücklich auf“, die „Betroffenheiten in Deutschland möglichst gering zu halten“. Zugleich sollten der „Belegschaft attraktive Vorruhestands- und Abfindungsangebote unterbreitet werden.“ Es sei zudem selbstverständlich, dass vor einem Personalabbau „zwingend Sachkosten in signifikantem Umfang verringert werden“ müssten. Unabdingbar sei auch, dass „die Leistungsfähigkeit und Systemstabilität der Gruppe Deutsche Börse“ durch den Personalabbau nicht gefährdet werden dürfe. „Der Betriebsrat wird keinen Arbeitsplatz verloren geben“, heißt laut „WirtschaftsWoche“ in dem Schreiben.

    Hintergrund: Fusionspläne Deutsche Börse und London Stock Exchange

    Deutsche Börse und LSE erwarten bis Mitte Juli die Rückendeckung ihrer Aktionäre für die geplante Fusion. Am 4. Juli sollen die Anteilseigner der London Stock Exchange (LSE) in einer außerordentlichen Hauptversammlung ihr Votum abgeben. Die Aktionäre der Deutschen Börse bekommen bis einschließlich 12. Juli (Mitternacht) Zeit, das Angebot zum Umtausch ihrer Aktien in Papiere des geplanten Gemeinschaftsunternehmens zu prüfen. Das Ergebnis des Aktientauschs will die Deutsche Börse am 18. Juli veröffentlichen.

    Für eine bisherige Aktie des Dax -Konzerns soll es ein Papier der neuen Dachgesellschaft "HoldCo" geben. LSE-Aktionäre haben je Aktie Anspruch auf 0,4421 Anteile der Holding. Damit die Fusion im dritten Anlauf glückt, müssen bei der Deutschen Börse mindestens drei Viertel der Eigentümer die Offerte annehmen. Auch bei der LSE sind 75 Prozent Zustimmung erforderlich, allerdings müssen bei deren Aktionärstreffen nur mindestens 50 Prozent des Kapitals vertreten sein. Die Börsenbetreiber brauchen zudem noch die Zustimmung von mehr als 20 Behörden - etwa der EU-Wettbewerbshüter und der hessischen Börsenaufsicht.




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