Stada-Saga
Stada signalisiert Kooperation - Aufwertung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat
Stada setzt Zeichen auf Kooperation - Aufgewertung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat
Ein wenig beachtetes Ergebnis der jüngsten Hauptversammlung von Stada ist die aufgewertete Rolle der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat – sie stellen dort jetzt wieder den Stellvertretenden Vorsitzenden. Vorstandschef Matthias Wiedenfels sieht das als Signal, wie er in einem Satz in einem Mitarbeiterbrief schreibt, der der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z.) vorliegt.
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Auf der turbulenten Hauptversammlung am vergangenen Freitag hatte der Aufsichtsrat als Leiter Carl Ferdinand Oetker gewählt, der zuvor als Vizechef fungiert hatte. Zum neuen Stellvertreter, also
nun dem Vize Oetkers, erkor das Gremium den Betriebsratsvorsitzenden Jens Steegers. „Mit der Wahl von Herrn Steegers als seinem Vertreter kehren wir zu dem für unser Unternehmen bewährten System
der engen Zusammenarbeit von Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat zurück“, schrieb Wiedenfels den Beschäftigten. Steegers‘ Vorgänger als Vorsitzender des Betriebsrats, Manfred
Krüger, hatte bereits als Vizechef im Kontrollgremium fungiert.
Interessant ist der Passus aus zwei Gründen: Zum einen gelten die Arbeitnehmervertreter bei Stada traditionell ohnehin als extrem zahm und kooperativ, nach dem Geschmack mancher
Beschäftigter als zu kooperativ. Zwar gilt Steegers, der seit 2014 im Amt ist, als etwas kämpferischer, aber eine neue Linie ist nach außen nicht erkennbar. Zum anderen waren die
Arbeitnehmervertreter – ohne erkennbares eigenes Zutun – in die Stada-Saga der vergangenen Wochen involviert. Der renitente Investor AOC wollte zwar die gesamte Kapitalbank aus dem Aufsichtsrat
entfernen – aber die Arbeitnehmervertreter belassen. Mehr noch: Die dienten dem streitbaren Investor als Argument, dass die Kontinuität in der Aufsichtsarbeit damit gewährleistet sei.