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    Marktkommentar  101  0 Kommentare Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (2. September 2016)

    So träge dieser heiße und sonnige Sommer an uns vorbeizog, so ruhig ging es auch an den Aktienmärkten zu, wobei es jedoch einige verblüffende sektorspezifische Trends gab, die unsere Aufmerksamkeit verdienen.

    Trotz der Unwägbarkeiten rund um den Rettungsplan für die italienischen Banken zählen europäische Bankentitel zu den klaren Kursgewinnern des zurückliegenden Monats (der Index DJ Stoxx Banks etwa liegt um nahezu 13 % im Plus). Nach Jahren des Regulierungsdrucks und populistischer Brandmarkung seitens der Regierenden könnten die strengen Auflagen für die Geldhäuser mittelfristig zurückgefahren werden – schließlich wünschen die politischen Entscheidungsträger nun, dass die Banken das Wachstum stützen. Diese könnten also vor den Weisungen der Sachverständigen des Basler Ausschusses gefeit sein. 

    Ein weiterer Trend, der sich in diesem Sommer stark abzeichnete, war das bessere Abschneiden von Unternehmen aus dem Small- und Mid-Cap-Bereich gegenüber den Schwergewichten an den Börsen. Dies erklärt sich zum einen mit den jeweils vorgelegten Quartalszahlen, zum anderen aber auch mit den angekündigten Steuermaßnahmen (insbesondere in Frankreich). Da Firmen mit kleiner oder mittlerer Kapitalisierung nur wenig in Indexfonds (ETF) vertreten sind, gelangen sie erst gar nicht auf den Radar der Abgänge beim passiven Anlagemanagement. 

    Während sich im August die makroökonomischen Vorzeichen im Euroraum leicht eingetrübt haben, geben sich die Firmenlenker, mit denen wir in der vergangenen Woche Gespräche geführt haben, weiterhin zuversichtlich. 

    Auf internationaler Ebene vollzieht sich bei den Schwellenländern ein wahres Comeback. Die Amtsenthebung von Dilma Rousseff löste einmal mehr einen Höhenflug des brasilianischen Index Bovespa aus. Latein- und Mittelamerika bekennen sich nunmehr zur Globalisierung und einer offeneren Politik. Einzig Venezuela verharrt noch im alten System, doch die jüngsten Demonstrationen für ein Referendum zur Abberufung der Regierung Maduro lassen auf einen baldigen Wechsel hoffen. Und schließlich ist vor einigen Tagen der erste Linienflug zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten auf der Castro-Insel gelandet.

    In den USA nehmen alle Marktakteure die Arbeitsmarktdaten unter die Lupe, um den Zeitpunkt der nächsten Leitzinsanhebung abschätzen zu können, die von der Fed beschlossen wurde. In Europa hingegen wird vorerst leider noch der politische Kalender das Geschehen an den Aktienmärkten bestimmen. Letzteren droht vor allem Querfeuer von den vielen hohlen Phrasen, die in Wahlkampfzeiten so gerne gedroschen werden.

    Igor de Maack, Fondsmanager und Sprecher Portfoliomanagement, am 2. September 2016.




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    Marktkommentar Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (2. September 2016) So träge dieser heiße und sonnige Sommer an uns vorbeizog, so ruhig ging es auch an den Aktienmärkten zu, wobei es jedoch einige verblüffende sektorspezifische Trends gab, die unsere Aufmerksamkeit verdienen.Trotz der Unwägbarkeiten rund um den …