Merz strafft Palette
Strategische Kehrtwende? Merz verkauft Med Derm-Sparte in Amerika
Merz strafft seine Produktpalette weiter. Das Arzneiunternehmen habe die medizinische Dermatologie in Amerika an den dortigen Wettbewerber Sebela verkauft, berichtet die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z.) unter Berufung auf Kreise, die mit der Transaktion vertraut sind.
Lesen Sie auch
Der intern „Med Derm“ genannte Geschäftsbereich umfasst die Pilzmittel Naftin und Onmel und die Ekzem-Creme Aluvea. Umsatz und Kaufpreis blieben unklar. Die Hautpflegeprodukte der Marke Neocutis
bleiben im Unternehmen, sie werden den Schönheitsprodukten (Ästhetik) zugerechnet. Eine Merz-Sprecherin bestätigte auf Anfrage den Verkauf, finanzielle Details nannte sie nicht. Intern hatte es bei
„Med Derm“ schon länger Unruhe gegeben, die Vertriebsmannschaft wurde verkleinert.
Die Transaktion ist einerseits eine strategische Kehrtwende, denn Merz hatte Onmel erst Ende 2012 erworben. Andererseits ist der Konzern inzwischen dabei, seine Arbeitsgebiete einzuengen. Im
Mittelpunkt stehen nun neurologische Arzneien und Schönheitsprodukte. 2013 verkaufte Merz daher sein Hygienegeschäft an Schülke, voriges Jahr die Zahntechniksparte an Shofu, diesen Sommer die
Tochtergesellschaft Senator (Kugelschreiber und Werbegeschenke) an die Beteiligungsgesellschaft Perusa.