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    Forex-Report  3345  0 Kommentare Datenpotpourri impliziert weiter auf globaler Ebene „Konjunkturelle Überholspur“

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0564 (07.50 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0400 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 115.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.37. EUR-CHF oszilliert bei 1.0732.

    Beginnen wir bei der größten Volkswirtschaft der Welt, China, um den globalen mit positiven Akzenten durchsetzten Datenpotpourri zu starten. Per Dezember markierte der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor mit einem Anstieg von 53,1 auf 53,4 Punkte den höchsten Stand seit 17 Monaten. Dieser weiter erhöhte Wachstumsclip hat Aussagekraft, da mehr als 55 % der Gesamtwirtschaftsleistung Chinas mittlerweile dem Dienstleistungssektor entstammen. Die erfolgreiche Umstrukturierung der chinesischen Wirtschaft hin zu mehr Dienstleistungen und mehr Binnenwirtschaft ist zur Zeit als Erfolg zu klassifizieren. Sebstredend spielt dabei das historisch einmalige Megaprojekt „One Belt – One Road“ eine tragende Rolle. Dieses Projekt ist immer noch viel zu unausgeprägt auf dem westlichen Radarschirm der Chancen. Wir sind irritiert!

    In diesem Megaprojekt spielt Russland als Rohstoffbasis eine tragende Rolle:

    Die jüngsten Konjunkturdaten aus Russland belegen das die zunächst fraglos belastenden Folgen der westlichen Sanktionspolitik erfolgreich abgefedert wurden. Auf die fragwürdigen Hintergründe des Sanktionsregimes gehen wir hier aus Gründen der politsichen Korrektheit in der ersten Januarwoche noch nicht ein. Der Blick auf die Absatzmengen Russlands am Öl- und Gasmarkt spricht für sich selbst. Dahinter steht auch eine Emanzipation vom Westen. Wird das in Brüssel und in Berlin unterschätzt? Meine Kollegen diskutieren als logische Konsequenz die Begrifflichkeit „zunehmende Bedeutungslosigkeit auf der politischen Bühne“.


    Die Eurozone liefert weiter unerwartet gute Konjunkturdaten:

    Im letzten Jahr ging die Zahl der Arbeitslosen in Spanien um 390.000 auf 3,7 Millionen zurück. Das war der stärkste Rückgang in der 20 jährigen Arbeitsmarkthistorie. Innerhalb der letzten vier Jahre wurde die Arbeitslosigkeit um 1. Million verringert.

    Der Index des französischen Verbrauchervertrauens verharrte bei 99 Punkten, nachdem der Vormonatswert auf den höchsten Wert seit neun Jahren von 98 auf 99 Punkte nach oben revidiert wurde.


    Die Verbraucherpreisentwicklung fiel stärker als erwartet aus:

    Per Berichtsmonat Dezember legte der Preisanstieg der Eurozone von zuvor 0,5 % auf 1,1 % sportlich zu. Die Prognose lag bei 1 % im Jahresvergleich.  Gekoppelt mit den Konjunkturdaten der Eurozone ist der solitäre Verweis auf Basiseffekte im Energiesektor unprofessionell. Auch die Kernrate legte leicht von 0,8 % auf 0,9 % zu.


    Fazit Eurozone:

    Fassen wir zusammen, Wachstum am Potential, das sich beschleunigt und auf dem höchsten Niveau seit 2011 oszilliert.  Basis des Wachstums sind nahezu solitär wiederkehrende Einkommen, also Lohnsummenzuwächse (ganz im Gegenteil zu den USA).  Zusätzliches Potential ergibt sich durch ein mögliches Anspringen des Kreditzyklus und/oder Aufhebung der (sinnlosen) Sanktionen gegenüber Russland. Die Themen Deflation und Disinflation sind nicht mehr aktuell.

    Passt dazu ein Leitzins bei 0 %, Negativzinsen bei der EZB für Banken bei -0,40 % und quantitative Anleihekäufe bis September 2017?

    USA:

    Das Protokoll des Offenmarktausschusses der Federal Reserve war ultimativ der Katalysator einen schwächeren Bewertung des USD. Grundsätzlicher Optimismus hinsichtlich der voraussichtlichen fiskalischen Stimulierung/Subventionierung der US-Konjunkturlage durch die kommende Regierung unter Trump gekoppelt mit erheblichen Unsicherheiten, ob beispielsweise hoher USDBewertung, ob zunehmender Neuverschuldung oder Inflation (implizit Stagflation) bestimmten das Protokoll des Offenmarktausschusses der Federal Reserve.

    An der Konjunkturfront sieht es dank üppiger Kreditvergabe im Automobilsektor bei liederlichsten Kreditvergabestandards in der US-Historie auf ersten Blick gut aus. Per Berichtsmonat Dezember stellte sich der Kfz-Absatz in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung auf 18,43 nach zuvor 17,87 Millionen Kfz. Die Prognose lag bei 17,70 Millionen Automobilen. Erfreuen wir uns an der quantitativen Betrachtung unter Ausblendung der qualitativen Merkmale, solange diese Phase anhält. Trendfähig ist sie nicht!

    Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein  Ausbruch über das Widerstandsniveau bei 1.0670-1.0700 eröffnet neue Opportunitäten und dreht den Bias wieder ins Positive.   

    Viel Erfolg!




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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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