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     249  0 Kommentare Mit Trump siegt die Irrationalität über die Realität und führt zu Einbußen bei Gold

    Nach den US-Präsidentschaftswahlen sind die Märkte in den Fantasy-Modus übergegangen. Die US-Aktien erreichten neue historische Höchstnotierungen, der US-Dollar befindet sich im Höhenflug, der Kupferpreis schnellte nach oben, die Zinsen sind deutlich höher, und Gold stürzte ab. Diese ganzen starken Kursbewegungen legen nahe, dass der Markt gerade ein perfektes Szenario einpreist, in dem die von Trump geplanten Steuersenkungen und Regulierungsreformen ein robustes Wirtschaftswachstum in Gang setzen, das der Federal Reserve (kurz Fed) eine Normalisierung der Zinsen ermöglicht. Diese Aussichten schaden Safe-Haven-Anlagen1 wie Gold und Anleihen. Obwohl wir auf eine solche Entwicklung hoffen, wird sie in der Realität nur sehr schwer zu erreichen, wenn nicht gar unmöglich sein. Unerwartet positive Marktreaktion auf Trump, Gold steht unter Druck und fällt ab Wir kennen niemanden, der eine solche Reaktion des Marktes auf einen Sieg von Trump vorausgesehen hätte. Wir waren davon ausgegangen, dass sich ein Trump-Sieg für Gold positiv auswirken würde, und als die Nachrichtenredaktionen den Wahlsieger verkündeten, stieg Gold tatsächlich etwa eine Stunde lang um USD50 pro Unze. Allerdings vollzog der Trend bei Gold wie auch auf den anderen Märkten schon bald eine Kehrtwende. Die Rückgaben von mit physischem Gold besicherten börsengehandelten Produkten (Exchange Trade Products, ETPs) begannen am Tag nach der Wahl und hielten bis zum Monatsende an. Der Verkaufsdruck führte dazu, dass Gold unter wichtige technische Marken fiel. Im Verlauf des Monats sank der Goldpreis um USD104,05 (8,2%) auf USD1.173,25 pro Unze. Die Goldaktien orientierten sich am physischen Gold, so ging der NYSE Arca Gold Miners Index (GDMNTR)2 um 14,9% und der MVIS Global Junior Gold Miners Index (MVGDXJTR)3 um 15,1% zurück. Im Jahresverlauf betrachtet, passten sich die Gesamterrträge bei physischem Gold auf 10,5%, beim GDMNTR auf 52,9% und beim MVGDXJTR auf 78,8% nach unten an. Auch wenn die niedrigeren Goldpreise des vierten Quartals die Gewinne vieler Bergbauunternehmen drosseln dürften, ist die Branche weiterhin grundsolide. Die Ergebnisse des dritten Quartals fielen positiv aus, zumal aus dem Goldaktien-Universum der Scotiabank verlautete, dass die Produktion die Erwartungen um 2% übertrifft und die Gesamtförderkosten (All-In Sustaining Costs) um 5% niedriger als veranschlagt ausfielen. Der Bärenmarkt zwang die Branche, sich angesichts der niedrigeren Goldpreise neu zu positionieren. Bei All-In Sustaining Costs von durchschnittlich ca. USD900 pro Unze sind die Unternehmen gut aufgestellt, um den aktuellen Abwärtstrend bei den Goldpreisen zu überstehen. Wechselkursänderungen sorgten für hohe Nachfrage aus Indien im November Aufgrund der steigenden Preise, der bestehenden Steuern und der Einfuhrbeschränkungen war die Nachfrage aus Indien in diesem Jahr bislang eher schwach. Der Fachverband der weltweit führenden Goldminenunternehmen, der World Gold Council, korrigierte seine Nachfrageschätzung auf 650 bis 750 Tonnen. Das wäre der schwächste Wert seit 2009 und im Vergleich mit 858 Tonnen im Jahr 2015 ein Rückgang. Dennoch verzeichnen wir eine gute saisonale Nachfrage, denn die Reserve Bank of India meldet Einfuhren von 86Tonnen für den Oktober, was im Vergleich zum September mehr als das doppelte Volumen ist und über dem historischen Durchschnitt für Oktober von 70 Tonnen liegt. In Indien kam es zu einigen Entwicklungen, deren Auswirkungen auf den indischen Goldmarkt noch ungewiss sind. Zum 1.April 2017 soll eine Steuer auf Waren und Dienstleistungen eingeführt werden. Die Steuersätze bewegen sich in den verschiedenen Kategorien zwischen 5% und 28%, wobei für die Kategorie Lebensmittel eine Besteuerung von 0% vorgesehen ist. Für Gold ist ein Steuersatz von 4% geplant, aber das Finanzministerium hat seine Entscheidung zunächst zurückgestellt. Im November schossen die Goldprämien in Indien in die Höhe, als die Regierung zwei Banknoten mit hohem Nennwert abschaffte. Dies soll Fälschungen und den Schwarzmarkthandel eindämmen sowie die Inder dazu bewegen, ihre Ersparnisse auf Bankkonten zu verwahren. Außerdem gab es unbestätigte Gerüchte, dass die Regierung ein Einfuhrverbot auf Gold verhängen will. Wir sind der Ansicht, dass eine derart drakonische Maßnahme der Regierung unwahrscheinlich ist, denn dadurch würde der Schmuggel Überhand nehmen, was eine Überwachung oder Besteuerung unterlaufen würde. Viele Inder nutzen Gold zur Wertsicherung, da sie kaum Vertrauen in das Finanzsystem hegen. Wir bezweifeln, dass eine der jüngsten politischen Neuerungen die vorherrschende Meinung über das System verändern wird. Regulierungsmaßnahmen in den USA dämpfen das Wachstum Einer der Gründe für die mangelnde Effizienz der Geldpolitik seit der Subprime-Krise liegt darin, dass die Steuerpolitik den Maßnahmen der Zentralbanken zuwiderläuft. Seit der Krise haben die Regierungen höhere Steuern eingeführt und die Regulierung verstärkt, anstatt die Wirtschaft durch ihre Politik zu stimulieren. Wir sind seit langem der Meinung, dass der regulative Rahmen ein derartiges Ausmaß erlangt hat, dass der Aufwand und die Kosten für Compliance nicht nur die Rentabilität aufzehren, sondern auch die Gründung von Start-ups und Innovation vereiteln. Großunternehmen haben einen leichteren Zugang zu den Kreditmärkten und können es sich leisten, Ressourcen für die Bewältigung eines Labyrinths aus Vorschriften aufzubringen. Kleine, dynamische Unternehmen sind demgegenüber im Nachteil. Die Quote neu gegründeter Unternehmen (die seit weniger als einem Jahr bestehen) ist auf einen historischen Tiefstand von 8,0% gesunken. Die Stellenzuwächse durch Unternehmensgründungen sind auf den niedrigsten Wert seit dem Jahr 1992 gesunken, in dem das US-Arbeitsministerium mit der Datenerhebung begann. Große, ineffiziente Unternehmen können es sich leisten, groß und ineffizient zu bleiben. Die US-Wirtschaft ist strukturbedingt nicht imstande, ihr Potenzial auszuschöpfen, was die Popularität von Donald Trump und Bernie Sanders erklärt. In einer Welt mit geopolitischer, wirtschaftlicher und regulatorischer Unsicherheit investieren Unternehmen nur mit äußerster Zurückhaltung. Daher lassen sie eine Präferenz für die billigen Kredite erkennen, welche die Zentralbank für Aktienrückkäufe und Dividendenausschüttungen zur Verfügung stellt, anstatt in Anlagevermögen und Forschung zu investieren. Infolgedessen leidet die Produktivität. Laut The Wall Street Journal lagen die jährlichen Produktivitätszuwächse in den letzten fünf Jahren bei durchschnittlich 0,6%, also deutlich unter dem Trend, und verzeichneten den schwächsten Wert seit dem Zeitraum von 1978 bis 1982. Eine Wirtschaft ohne Produktivitätsgewinne beeinträchtigt die Schaffung von Wohlstand und den Lebensstandard, was erneut die Beliebtheit von Trump und Sanders steigert. Wird es der designierte Präsident Trump schaffen, die anstehenden Probleme zu lösen? Die Märkte geben eine positive Antwort. Wir nicht. Wir sind der Ansicht, dass diese schleichenden Trends nach der Krise mit der richtigen Steuer- und Geldpolitik umgekehrt werden können. Wird die Tendenz mit Trump im Weißen Haus eine Kehrtwende erfahren? Obwohl wir glauben, dass Trump mit der republikanischen Mehrheit im Kongress vermutlich viele Maßnahmen umsetzen wird, die der Wirtschaft zugutekommen, gibt es eine Reihe von Hindernissen, die ein unmittelbares Risiko für das perfekte Szenario darstellen, das derzeit in die Märkte eingepreist wird: Extrem hoher Schuldenstand – Die gesamten Verbindlichkeiten...
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