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     1086  0 Kommentare Lithium: "Produzieren will gelernt sein"

    Tesla’s (NASDAQ:TSLA) Vorstand Elon Musk unterschrieb im Juli einen Vertrag über die größte je gebaute Lithiumbatterie in Australien. Er ging eine Wetter mit Milliardär Mike Cannon-Brookes es und muss diese weltgrößte Batterie mit 100 MW innerhalb von 100 Tagen liefern. Wir sind gespannt, ob er es schaffen wird.

    Die neue Batterie wird für 30.000 Haushalte im Süden Australiens eine Notstromversorgung bereitstellen. Der Süden Australiens hat sich im Gegenzug zum Rest Australiens dazu entschieden aus der Kohle auszusteigen und setzt zur Energiegewinnung nahezu ausschließlich auf regenerative Energien und insbesondere auf Wind. Aufgrund von Überlastungen kam es in den vergangenen Monaten jedoch wiederholt zu Stromausfällen. Im September waren sogar fast 2 Millionen Einwohner ohne Strom! Einige von ihnen für über 2 Wochen! Notfallspeichersysteme sind also mehr als dringend notwendig und eröffnen Tesla nun auch den Zugang zu einem weiteren sehr aussichtsreichen Markt, der dezentralen privaten Stromspeicherung.

    Diesen erfreulichen Nachrichten auf der Nachfrageseite für Lithium Kobalt und weitere Rohstoffe, welche zum Bau einer Lithium-Ionen-Batterie benötigt werden steht ein Dilemma auf der Angebotsseite bei Lithium entgegen. Wie wir berichteten steigt die Nachfrage nach Lithium exponentiell und wir denken die ersten Prognosen, welche von bis zu 1 Mio Tonnen Lithiumbedarf bis 2025 ausgehen erscheinen nicht unrealistisch sofern die Prognosen der Automobilhersteller nur zur Hälfte stimmen und eintreten. Um die Produktion von aktuell 200.000 Tonnen auf eine Mio Tonnen zu verfünffachen benötigt die Branche ein kleines Wunder. Denn, neben mangelnden Investitionen ist es insbesondere das fehlende ausgebildete Personal das der Industrie Kopfzerbrechen bereitet. Auf der letzten Messe in New York haben wir uns zu diesen Punkten ausführlich mit den Brancheninsidern unterhalten und die Antworten stimmten uns nicht sehr positiv. Es werden massive Investitionen benötigt und diese sind aktuell weit und breit nicht zu sehen.

    Insider sprechen von Investitionsgrößen von 3 bis 5 Mrd. um die Produktion auf 500.000 Tonnen Lithium zu erweitern. Hinzu kommt, dass die Genehmigungsverfahren in einzelnen Provinzen insbesondere in Argentinien sehr lange dauern und von dieser Seite eher mit negativen Überraschungen zu rechnen sein wird. Nichtsdestotrotz ist Argentinien der absolute Schwerpunkt der großen Unternehmen für künftige Projekte. Neben Argentinien ist sicherlich der Nachbar Chile eines der interessantesten Länder weltweit für neue Vorkommen. Wie problematisch die Versorgung derzeit bereits gesehen wird, wurde einmal mehr deutlich, als nach der Präsentation des staatlichen chilenischen Unternehmens Corfu eine Delegation aus China ein offizielles schriftliches Angebot für mögliche Joint Ventures oder aber Projektübernahmen übergeben durfte. Eine skurrile Situation welche ich in 16 Jahren noch nicht gesehen hatte und auch noch nicht gehört hatte. Ein offizielles chinesisches Regierungsangebot vor über 100 Brancheninsidern zu übergeben. Es muss schon ein gehöriges Maß an Verzweiflung herrschen um zu diesem Schritt zu greifen und zu versuchen öffentlich Druck auf die chilenische Regierung zur Vergabe weiterer Projektlizenzen auszuüben. Normalerweise werden derartige Angebote still und heimlich abseits der breiten Öffentlichkeit erbracht.

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    Tobias Tretter
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    Tobias Tretter ist im Minensektor seit 2000 aktiv. Während seiner Tätigkeit bei der Dr. Jens Ehrhard Vermögensverwaltung unterstütze er das Management des DJE Gold & Resources Fonds, welcher 2003 als best performender Rohstofffonds ausgezeichnet wurde. Von 2005 bis 2008 co-managte er die Stabilitas Fonds, welche 2006 als “best performing Gold Fund” ausgezeichnet wurden. 2017 erhielt das Team den Thomson Reuters Lipper Fund Award. Seit 2009 ist Herr Tretter Gründer und CEO der Commodity Capital AG. Er ist verantwortlich für den Commodity Capital Global Mining Fund sowie die Auflage und Überwachung der Indizes von Commodity Capital.
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    Verfasst von Tobias Tretter
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