Debatte um HSH-Verluste
Stegner vertraut Schleswig-Holsteins Finanzministerin
HAMBURG/KIEL (dpa-AFX) - In der Debatte um finanzielle Belastungen der Eigentümerländer Schleswig-Holstein und Hamburg aus Verlusten der HSH Nordbank hat der Kieler SPD-Fraktionschef Ralf Stegner das Vertrauen in Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) bekräftigt. Solange Heinold bei der Grundhaltung bleibe, alles zu tun, um die Verluste für die Steuerzahler zu minimieren, habe sie die Unterstützung der SPD, sagte der Oppositionsführer am Freitag in Kiel. Er habe nicht den leisesten Zweifel daran, dass Heinold weiter nach dem genannten Grundsatz verfährt.
Hintergrund ist ein Bericht der Zeitung "Die Welt", wonach die HSH Nordbank dem Unternehmen des Reeders Heinrich Schoeller rund 800 Millionen Dollar Schulden erlassen wolle. Die genauen Konditionen würden noch verhandelt, heißt es in dem Bericht. Das Unternehmen Schoeller Holdings in Limassol auf Zypern hatte zeitweise bis zu 1,5 Milliarden Euro von der HSH Nordbank geliehen. Die Kredite stammen aus den Jahren 2005 bis 2008, also der Zeit unmittelbar vor Beginn der Schifffahrtskrise, als die Bank einen stark expansiven Kurs steuerte.
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Die Bank muss nach EU-Vorgaben bis Anfang 2018 verkauft werden. Sollte das scheitern, ist sie abzuwickeln. Das Institut bemüht sich, problematische alte Schiffskredite zu bereinigen. Im vergangenen Jahr war ein Schuldenschnitt für den Hamburger Reeder Bernd Kortüm von 547 Millionen Euro bekannt geworden./wsz/DP/tos