checkAd

     3873  0 Kommentare Und was tat sich in Warren Buffetts Depot im 2. Quartal 2017? - Seite 2




    Verkäufe
    Während Buffett die Finanzsparte von General Electric kauft, hat er den ehemaligen Mutterkonzern selbst komplett aus seinem Depot gestrichen, immerhin 10,5 Mio. Aktien. Auch Wabco Holdings teilt dieses Schicksal, auch wenn bis Quartalsultimo "erst" 98% verkauft waren.

    Größere Aufmerksamkeit erhielt Buffetts (teilweise) Abkehr von IBM. Viele Jahre lang war Buffett der größte Verfechter von "Big Blue" und wurde nicht müde, die Strategie von Chefin Mitt Romney zu unterstützen. Ihm hatten es die tief verwurzelten Kundenbeziehungen angetan, die er als den Moat ansah. Daher störten ihn auch 20 Quartale in Folge mit sinkenden Umsätzen nicht, denn er war ja eher auf der Kaufseite. Doch nun steckt Buffett in einem Dilemma. Denn als größer Aktionär kann er nicht einfach seine Aktien über die Börse verkaufen, ohne einen Crash in diesem Wert auszulösen. Doch er ist nicht mehr von IBM überzeugt, wie er selbst öffentlich zugab. Deshalb hat er im letzten Quartal seinen Bestand um 16% reduziert und hält nun noch 54 Mio. Aktien. Dem Kurs haben diese Verkäufe und die öffentliche Abkehr Buffetts jedenfalls nicht gut getan, er schmierte deutlich ab. Auch wenn Buffett erklärte, keine weiteren IBM-Anteile verkaufen zu wollen. Unterm Strich dürfte er mit seinem Investment bisher ein erkleckliches Minus eingefahren haben, trotz der üppigen Dividenden. Und was aus seiner restlichen Position wird, bleibt abzuwarten...

    Reduziert hat Buffett seine Positionen bei den US-Fluglinien. Delta Airlines, United Airlines und American Airlines wurden zwischen 2,5% und 4,6% abgebaut.

    Und auch bei Wells Fargo, seiner zweitgrößten Depotposition, verkaufte Buffett knapp 2,5% seiner Anteile. Man könnte dahinter Kritik am neuerlichen Skandal wittern, doch Buffett hält Wells Fargo weiter die Treue. Er setzt auf rigorose Aufklärung und Ausmisten. Der Hintergrund seines Aktienverkaufs ist schlicht, dass wegen der ständigen Aktienrückkäufe Buffetts Anteil an Wells Fargo über 10% angestiegen ist. Und die Behörden Buffett keine Ausnahmeregelung zugestehen wollten. Wenn Berkshire Hathaway nämlich mehr als 10% der Anteile an dieser systemrelevanten Bank hält, hätte man Berkshire Hathaway selbst als systemrelevant eingestuft. Mit erheblich verschärften regulatorischen Auflagen, von erhöhten Eigenkapitalpflichten, Dokumentations- und Aufsichtspflichten bis hin zum Erstellen eines "Testaments" im Falle einer Abwicklung und/oder Konkurses. (Nur) um dies zu umgehen, reduzierte Buffett also seinen Anteil, so dass er nun wieder unter der Marke von 10% der Anteile liegt und auch in den nächsten Quartalen nicht erneut Aktien verkaufen muss. Mit 16% Depotanteil bleibt Wells Fargo mit einigem Abstand auf die Nummer 3, Apple, die zweitgrößte Position hinter Kraft Heinz.
    Seite 2 von 5



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Michael C. Kissig
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Michael C. Kissig studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst er regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“. https://intelligent-investieren.net/
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Michael C. Kissig
    1 im Artikel enthaltener WertIm Artikel enthaltene Werte
    Und was tat sich in Warren Buffetts Depot im 2. Quartal 2017? - Seite 2 Value Investor Warren Buffett, das "Orakel von Omaha", musste für seine Investmentholding Berkshire Hathaway wieder das sog. Formular 13F bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) einreichen. In diesem …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer