Deutsche Anleihen
Renditen gehen moderat zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt sind die Renditen für Bundeswertpapiere am Donnerstag moderat zurückgegangen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future , der die Kursbewegung beschreibt, stieg bis zum Mittag leicht an. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank im Gegenzug auf 0,43 Prozent.
Als Grund für die Entwicklung wurde am Markt zum einen das am Mittwochabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der amerikanischen Notenbank Fed genannt. Der Mitschrift zufolge gibt es unter den Zentralbankern eine große Debatte über die ungewöhnlich schwache Inflation. Eine Zinsanhebung im Dezember, wie derzeit von zahlreichen Bankökonomen erwartet, wird damit ein Stück weit unwahrscheinlicher. Die verhaltene Teuerung gilt als Hauptgrund für den sehr moderaten Zinsanhebungskurs der Fed.
Darüber hinaus wurde der Druck auf die Marktzinsen damit begründet, dass US-Präsident Donald Trump nach dem Rückzug mehrerer Unternehmenschefs zwei Beratergremien auflöste. Die Hoffnung auf eine wirtschaftsfreundliche Politik sei damit ein Stück weit dahin, kommentierten Experten von der Commerzbank. Auch dies könnte das Straffungstempo der Fed verringern.
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Im weiteren Verlauf dürfte die Geldpolitik im Fokus bleiben. Am Mittwoch hatte ein Medienbericht für Aufsehen gesorgt, wonach eine mit Spannung erwartete Rede von EZB-Präsident Mario Draghi auf der Notenbanktagung in Jackson Hole vermutlich wenig Neues bringt. Deshalb dürften Anleger am Donnerstagmittag verstärkt auf das Sitzungsprotokoll der Europäischen Zentralbank (EZB) achten. Daneben stehen in den USA einige beachtenswerte Konjunkturdaten an, darunter Produktionszahlen aus der Industrie./bgf/jkr/stb