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    Marktkommentar  556  0 Kommentare Dr. Andreas Busch (BANTLEON): Robuste Konjunktur stützt Aktienmärkte – noch

    Wenig Auswirkungen des Nordkoreakonflikts auf die Märkte – dies dürfte u.a. am freundlichen globalen Konjunkturumfeld liegen, meint Andreas Busch.

    Nordkorea verschärft den Konfrontationskurs im Atomstreit mit den USA, aber die davon ausgehende Verunsicherung an den Finanzmärkten hält sich in Grenzen. Unter anderem dürfte das am aktuell freundlichen globalen Konjunkturumfeld liegen: Die US-Wirtschaft brummt und China glänzt mit einer bis zuletzt robusten Wachstumsdynamik. Blickt man nach vorne, trübt sich der Konjunkturausblick allerdings ein. Die Finanzmärkte erhalten somit von dieser Seite immer weniger Rückenwind, weshalb an den Aktienmärkten die Wa

    Der nordkoreanische Atomtest vom Wochenende verdeutlicht einmal mehr, dass Kim Jong-un an seinem scharfen Konfrontationskurs unbeirrt festhält und nicht vor einer Eskalation der Lage zurückschreckt. Donald Trump reagierte darauf, indem er die bisherige »Besänftigungspolitik« für gescheitert erklärt und militärische Massnahmen prüfen will.

    Kein Wunder, dass den Finanzmärkten angesichts dieser Vorgaben der Risikoappetit ausgeht – die Börsen in Tokio und Hongkong starteten mit Verlusten in die neue Woche (-0,9% bzw. -0,8%). Erstaunlich ist vielmehr, dass die Märkte nicht deutlicher abtauchten. Unter anderem dürfte das – neben der Gewöhnung an das Säbelrasseln in Nordkorea – an dem aktuell positiven weltwirtschaftlichen Umfeld liegen. Noch vor zwei Jahren, als sich die globale Konjunkturdynamik auf Talfahrt befand, hätte die Aussicht auf einen militärischen Konflikt zwischen Nordkorea und den USA die Finanzmärkte wahrscheinlich weitaus stärker belastet.

    Aktuell brummt aber die Weltwirtschaft. In den USA sind die Verbraucher so zuversichtlich, wie seit rund 16 Jahren nicht mehr. Die Perspektiven für den Konsum als wichtigstem Motor der US-Wirtschaft sind mithin rundum positiv zu bewerten. Und das, obwohl die Löhne bislang nur langsam steigen. Eine anziehende Dynamik ist hier längst überfällig, was dem privaten Verbrauch über kurz oder lang einen zusätzlichen Schub bescheren müsste.

    Daneben stützt die chinesische Wirtschaft das globale Wachstum. Hier treiben die staatlichen Investitionen die Konjunktur an. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Industrie-Einkaufsmanagerindikatoren spiegeln das mit neuen Anstiegen wider. Schliesslich läuft auch die EUR-Wirtschaft rund, die nicht zuletzt vom anziehenden Welthandel profitiert.

    Die gegenwärtige Balance zwischen geopolitischer Verunsicherung auf der einen Seite und robuster Weltwirtschaft auf der anderen Seite ist aber keineswegs stabil. So zeichnet sich in einigen Ländern eine konjunkturelle Abschwächung ab. Vor allem in China sind entsprechende Anzeichen zu erkennen. Wir gehen davon aus, dass die staatlichen Massnahmen zur Eindämmung der exzessiven Kreditvergabe im weiteren Jahresverlauf mehr und mehr Wirkung entfalten und rechnen aus diesem Grund mit einem wieder nachlassenden BIP-Wachstum. Die exportorientierte Wirtschaft der Eurozone sollte das besonders zu spüren bekommen – auch hier gehen wir von einem etwas langsameren gesamtwirtschaftlichen Expansionstempo aus.

    Für die Weltwirtschaft ist diese Abschwächung kein Problem – es handelt sich vielmehr um ein Durchschnaufen in einem übergeordnet stabilen Aufschwung. Eine derartige Abschwächung reicht aber erfahrungsgemäss aus, um an den Finanzmärkten für Verunsicherung und wachsende Risikoaversion zu sorgen. Bislang dominieren bei den Wirtschaftsdaten die freundlichen Signale – kurzfristig könnten die Aktienmärkte daher noch im Aufwind bleiben. Im Laufe der kommenden Monate sollten die positiven Konjunkturüberraschungen aber weniger werden und es dürfte öfters zu Enttäuschungen kommen. Der von dieser Seite ausgehende Rückenwind für die Aktienmärkte wird folglich abnehmen und einer Korrektur den Weg bahnen.

    Was die geopolitische Situation angeht, bleibt zu hoffen, dass sich die Wogen wieder glätten. Wenn aber stattdessen die von uns erwartete konjunkturelle Abschwächung von einer fortschreitenden Eskalation im Konflikt um Nordkorea begleitet wird, würde das Korrekturpotential an den Aktienmärkten deutlich zunehmen. Gegenwärtig sehen wird darin aber nur ein Risikoszenario.




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