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     547  0 Kommentare Kanzler, Kurse, Konjunktur – Willi Brandt

    Bild_Springer_Berlin“Merkel macht Wahlkampf mit Geheimwaffe Thomalla” titelt am Mittwoch die BILD. Derzeit scheint wenig unvorstellbar zu sein, selbst eine Koalition, die Horst Seehofer, Cem Özdemir und Christian Lindner zusammen führt. Nur die Ablösung der Kanzlerin rückt in weite Ferne. Im Magazin von X-Markets finden Sie derzeit eine ausführliche Einstimmung auf die Bundestagswahl. Neben der Geschichte der Kanzler stehen auch die Entwicklungen in Wirtschaft und Börse im Fokus. Wir stellen täglich ein Kapitel vor. Hier können Sie das Magazin abonieren. 

    Die Wahl Willy Brandts war für die Deutschen eine Zäsur. Der erste sozialdemokratische Kanzler und ehemalige Bürgermeister von West-Berlin hatte sich international einen Namen gemacht, indem er den Status der Stadt, und vor allem die Sicherheit ihrer Bürger, immer wieder zementierte und in geschickten Verhandlungen das Beste für „seine“ Stadt herausholte. Im Wahlkampf ging es für viele Deutsche dann einfach um Links oder Rechts, Rot oder Schwarz. Brandt alias Herbert Frahm war als uneheliches Kind bei vielen umstritten. Unumstrittenes Glück hatte er jedoch bei seiner Personalwahl mit Egon Bahr, der sich als Weggefährte immer wieder für den Sozialdemokraten ins Zeug legte. Bahr zog die Fäden im Hintergrund und war, wenn es das im politischen Leben gibt, ein wirklicher Freund für den Kanzler. Denn in der eigenen Partei hatte Brandt im Fraktionsvorsitzenden und „Lautsprecher“ Herbert Wehner einen starken Konkurrenten, der ihn nach der DDR-Spionageaffäre um Günter Guillaume schnell fallen ließ.

    Kniefall und Aufbruch

    Am bekanntesten ist Willy Brandt aber durch seinen Kniefall im Dezember 1970 in Warschau am Mahnmal des Ghetto-Aufstandes von 1943 geworden. Das war das Symbol für den Aufbruch in eine neue Ostpolitik, zu Entspannung und Abrüstung im Kalten Krieg zwischen Ost und West. Für diese Politik erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis.

    Barzel scheitert mit Misstrauensvotum

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    Im darauf folgenden Jahr musste Brandt ein Misstrauensvotum überstehen. Denn 1972 waren so viele Abgeordnete der SPD und der FDP zur Unionsfraktion gewechselt, dass die Union rechnerisch über eine knappe absolute Mehrheit verfügte. Dennoch fehlten dem Unions-Vorsitzenden Rainer Barzel bei der Abstimmung im April 1972 zwei Stimmen, um Brandt durch ein konstruktives Misstrauensvotum ablösen zu können. Wie sich herausstellte, leistete der DDR-Geheimdienst durch Bestechung einen entscheidenden Beitrag zum Scheitern Barzels. Ende 1972 folgte dann die Bundestagswahl und mit dem Schwung aus dem Sieg bei der Abstimmung im Bundestag gelang Brandt 1972 eine grandiose Wiederwahl mit 45,8 Prozent der Stimmen. Die SPD wurde die stärkste Fraktion im Bundestag. Das war der Höhepunkt der Regierungszeit von Willy Brandt, „von da an ging es bergab“, wie Egon Bahr, damals der Bundesminister für besondere Aufgaben, später erklärte.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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