Forex-Report
EU – politische Instabilitäten!
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1770 (07.52 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1752 heute im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.71. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.82. EUR-CHF oszilliert bei 1.1582.
In der EU nimmt das Ungemach zu:
Bezüglich der Bewertung des Euros zeitigen diese Problemkreise leichte Auswirkungen in dem Währungspaar EUR/USD zu Lasten des Euros am Devisenmarkt. Der europäische Aktienmarkt bleibt bisher vor
negativen Folgen weitgehend verschont.
Prominent steht der Katalonien-Konflikt im Fokus. Die Regierung in Madrid hat die rechtlichen Schritte zur Entmachtung der aktuellen Regionalregierung in Katalonien der spanischen Verfassung gemäß
nach Artikel 155 eingeleitet. Kataloniens Regionalregierung forderte dazu auf, nur den Anweisungen der Regionalregierung zu folgen. Man werde seitens der Regionalregierung den Anordnungen aus
Madrid nicht folgen. Das Verhalten der Regionalregierung, die spanische Verfassung als oberstes Recht missachtend, muss zu einer verschärften Eskalation führen. Ansonsten würde die Zentralregierung
Madrids freiwillig die eigene Verfassung brechen. Ergo wird sich von dieser Seite weiter Ungemach ins europäische Haus einstellen.
Aus Italien sind die Nachrichten weniger dramatisch. Die von der Lega Nord betriebenen Autonomieinitiativen drehen sich um eine innere Autonomie innerhalb eines Staates. Damit sind diese Ziele für
Venetien und die Lombardei ansatzweise vergleichbar mit dem Status, den Katalonien vor dem verfassungsfeindlichen Referendum hatte. In beiden nicht rechtlich bindenden Referenden votierten mehr als
90% der Abstimmenden für mehr Autonomie von Rom, um mehr Finanzmittel in der eigenen Region verwenden zu können. Die Beteiligung bei den Referenden war in Venetien mit 57% beachtlich und in der
Lombardei mit nur 40% kritisch. Hier sollten die weiteren Auswirkungen auf das politische Umfeld der EU und damit in der Folge für die Bewertungen an den europäischen Märkten überschaubar
sein.
Aus Tschechien erreichen uns bedeutende Signale, die die EU vor Herausforderungen stellen werden. Der Sieger der Wahlen Andrej Babis soll von Präsident Zeeman zum Regierungschef ernannt werden.
Babis kündigte einen Anti-Immigrationskurs an. Babis hatte im Wahlkampf zugesagt, Steuern zu senken und gegen die Korruption in der Politik vorzugehen. Babis ist auf die Bildung einer Koalition
angewiesen. Die Tendenz, dass der Osten der EU sich gegen Brüssel auflehnt, wird stärker. Neuausrichtungen in der EU, die umstritten sein werden, werden wahrscheinlicher.
Ergo wirkt das aktuelle politische Umfeld auf die globale Investorengemeinde wenig homogen und befeuert im Zweifelsfall eine verstärkte Risikoaversion.
Dagegen ist der Informationspotpourri aus Fernost bezüglich der Märkte erbaulich:
Die Regierungskoalition unter Ministerpräsident Abe setzte sich mit einer Bestätigung der Zweidrittel-Mehrheit bei den vorgezogenen Parlamentswahlen durch. Damit sind Verfassungsänderungen möglich.
Das gilt vor allen Dingen für eine Veränderung der pazifistischen Grundausrichtung der Verfassung.
In China sank die Arbeitslosenquote per Berichtsmonat September auf 3,95% und markierte damit den niedrigsten Stand seit 16 Jahren. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden 10,97 Millionen neue
Jobs geschaffen.
Veröffentlichungen vom Freitag:
Per Berichtsmonat August lieferte die Leistungsbilanz der Eurozone einen Überschuss in Höhe von 33,3 Mrd. Euro nach zuvor 31,5 Mrd. Euro (revidiert von 25,1 Mrd. Euro).
Das sind starke Überschüsse, die vor allen Ausdruck der Reformerfolge der Problemländer von gestern bezüglich wiedergewonnener Konkurrenzfähigkeit als auch Folgen des Erfolgs der „Hidden Champions“
(Innovation) der Eurozone sind.
Der Verlauf der hier abgebildeten letzten 10 Jahre von Defiziten per 2008 bei -20 Mrd. Euro auf jetzt Überschüsse von mehr als 30 Mrd. Euro ist beachtlich. Das sind die Erfolge, wenn man die Regeln
des Aristoteles beachtet!
Der Absatz bestehender US-Eigenheime stellte sich in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung auf 5,39 nach zuvor 5,35 Millionen Objekten. Die Prognose bei 5,30 Mio. wurde damit übertroffen. Damit weicht die Umsatzentwicklung in diesem Sektor deutlich von der Entwicklung des Absatzes bei neu erstellten Wohnimmobilien ab.
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Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des USD favorisiert. Erst ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1880 - 00 negiert den positiven Bias des
USD.
Viel Erfolg!