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    Forex-Report  731  0 Kommentare Nervosität nimmt in London zu! - Frankreich mit Dynamik!

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1754 (07.44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1725 heute im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.48. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.39. EUR-CHF oszilliert bei 1.1582.

    Die Nervosität in London nimmt offensichtlich zu.

    Außenminister Boris Johnson forderte die EU gestern zu mehr Kreativität auf. Mit anderen Worten will er die Verhandlungsführung der EU dazu verleiten, einmal mehr dem Vereinigten Königreich eine Sonderbehandlung zukommen zu lassen.
    In London will man die Verhandlungen über den zukünftigen Handelsstatus schnell beginnen. Man will zu Gunsten Londons Hebelwirkung generieren, ohne dass die Themen Austrittsrechnung, Grenze Irland/Nordirland und Status der EU-Bürger abschließend geklärt sind.
    Die EU ist gut beraten, auf den gegebenen Regeln basierend mit ruhiger Hand vorzugehen. Bevor man etwas Neues beginnt, muss das alte Verhältnis geklärt werden. Das ist vergleichbar mit einer Heirat. Eine neue Heirat funktioniert rechtlich eben erst nach Vollzug der Scheidung. Mit jeder weiteren Verzögerung ergeben sich für den britischen Kapitalstock negative Auswirkungen und für den Kapitalstock Kontinentaleuropas positive Wirkungen. London, nicht Brüssel, steht unter Druck!
    Fakt ist, dass nach der konjunkturellen Scheinblüte bedingt durch die Abwertung des Pfundes (exogener kosmetischer Wirtschaftseinfluss) nun die Realität der Konsequenzen des potentiellen Brexit an Daten und Fakten erkennbar wird.
    Gemäß der aktuellen Umfrage des Branchenverbands CBI sank der Index, der Auskunft über die Auftragslage der britischen Industrie gibt, per Berichtsmonat Oktober von zuvor +7 auf -2 Punkte. Damit markierte dieser Index den schwächsten Wert seit November letzten Jahres.
    Vor diesem Hintergrund ist die zunehmende Nervosität in London absolut verständlich.

    Frankreich nimmt Fahrt auf!
    Der Geschäftsklimaindex stellte sich per Oktober auf 111 Punkte, nachdem der Vormonat von 110 auf 111 Zähler revidiert wurde. Die Prognose lag bei 110 Punkten. Der Index markierte das höchste Niveau seit März 2011!

    Auch bei den Markit Einkaufsmanagerindices setzte Frankreich heute früh per Oktober nachhaltig positive Akzente!
    Der Index für den Sektor Produktion legte von 56,1 auf 56,7 Punkte zu (Prognose 56,0).
    Der Index für den Sektor Dienstleistungen stieg von 57,0 auf 57,4 Zähler (Prognose 56,9). Der Composite Index verbesserte sich von 57,1 auf 57,5 Punkte (Prognose 57,0).
    Chart: Frankreich Composite Index

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    Kontinentaleuropa punktet weiter!
    Das Verbrauchervertrauen legte in der Eurozone per Berichtsmonat Oktober von zuvor -1,20 auf -1,00 zu und markierte damit den höchsten Wert seit 2001! Wo sind eigentlich die lauten Stimmen, insbesondere aus London und New York, die die Eurozone abschrieben? Wann werden die umgesetzten Reformen (Aristoteles) vom Mainstream als richtige Politik goutiert?

    Der Chicago Fed National Activity Index, ein Sammelindex aus 85 US-Einzelindikatoren, legte per Berichtsmonat September von zuvor -0,37 (revidiert von -0,31) auf +0,17 Punkte zu.
    Der Blick auf den Chart zeigt eine ausgeprägte Seitwärtsbewegung um die Nulllinie oszillierend.

    Es stehen viele Themen mit Relevanz auf der Agenda der Finanzmärkte.
    Angeblich will Präsident Trump in Kürze seine Wahl bezüglich des Chefpostens der Federal Reserve bekannt geben. Die Märkte sind gespannt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wahl auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin fällt, die ausgesprochene Loyalität gegenüber den Zielen der Administration lebt, ist hoch.
    Mit der Wahl in Tschechien wird aktuell kolportiert, dass die Visegrad-Gruppe (Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei) potenter wird. Der designierte Regierungschef Tschechiens Babis sieht sich in Nähe vieler Positionen Österreichs (u.a. Flüchtlingspolitik). Damit nehmen die Chance, respektive das Risiko abhängig vom Standpunkt zu, dass bisher bekannte Positionen der EU, möglicherweise die Sanktionen gegen Russland, Veränderungen erfahren werden. Das ist relevant für Finanzmärkte.
    Auch die Gespräche über die Regierungsbildung in Berlin fallen in diese Kategorie. Wie groß werden die Schnittmengen in den Koalitionsgesprächen ausfallen, die eine Sinn stiftende Politik mit Zukunftsorientierung eröffnen?

    Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des USD favorisiert. Erst ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1880 - 00 negiert den positiven Bias des USD.
    Viel Erfolg!

     





    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    Forex-Report Nervosität nimmt in London zu! - Frankreich mit Dynamik! Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1754 (07.44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1725 heute im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.48. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.39. EUR-CHF oszilliert bei 1.1582.

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