checkAd

     5556  0 Kommentare US-zentrisches Weltfinanzsystem vor dem Ende!

    Der Chef-Ökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), Olivier Blanchard, sagte laut Nachrichtenagentur Reuters vor wenigen Tagen auf einer Konferenz:

    „Für die USA ist es absolut keine Frage, dass eine nachhaltige Erholung nur durch eine große Erhöhung der Exporte erreicht werden kann – dies könnte nicht einfach zu bewerkstelligen sein. Das könnte eine recht substanzielle Anpassung des Dollar erfordern“.

    Verstehen können wir diese Aussage nur allzu gut. Leitet sie doch schließlich Wasser auf unsere Mühlen bzw. unsere Dollarprognose für die kommenden 6 bis 12 Monate. Aber nicht nur die Äußerungen des IWF-Chefvolkswirten bestärken uns. Am Freitag, den 26. Juni 2009, wurde die Netto-Auslandsvermögensposition (in Mrd. US-Dollar und in Prozent des BIP) der Vereinigten Staaten per Ende 2008 veröffentlicht. Schauen Sie bitte selbst:

    Lesen Sie auch



    Danach überwiegen die Verbindlichkeiten der USA gegenüber dem Ausland die Forderungen um stolze 3.469,2 Mrd. US-Dollar. Diese Dollarsumme entspricht immerhin 24,3 Prozent der Wirtschaftskraft der Vereinigten Staaten. Das Ausland hält US-Papiergeldforderungen in Form von festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von fast 7.300 Mrd. US-Dollar!

    Der US-Dollar stand am 31.12.2008 bei 1,3927 US-Dollar und wertete damit im letzten Jahr zum Euro auf. Auch gemessen am Dollarindex legte der Außenwert der US-Valuta zu. Für die Vermögensposition keine positive Entwicklung, noch dazu bei einem Defizit in der US-Leistungsbilanz von 706 Mrd. US-Dollar in 2008.

    Eine dramatische Dollarabwertung wäre allerdings vergleichbar mit der Abschaffung des Goldstandards in Deutschland am 13. Juli 1931 und in Großbritannien am 19. September desselben Jahres. Innerhalb von drei Monaten verlor die britische Währung ein Drittel ihres Wertes gegenüber dem US-Dollar und die Länder traten in Währungsdumpingwettläufe ein. Bislang sträuben sich andere Staaten dagegen. Die Schweiz versucht beispielsweise alles, ihren Schweizer Franken nicht aufwerten zu lassen. Asien kauft wieder Dollars, um ebenfalls Aufwertungen der eigenen Währungen zum Schaden der heimischen Exportwirtschaft zu verhindern. Dies führt dazu, dass die Weltwährungsreserven wieder anzusteigen beginnen. So wie ihr Rückgang im 2. Halbjahr 2008 den Kapitalmärkten den „Treibstoff Liquidität“ entzog, sorgt ihr Wiederanstieg für neue Geldschöpfung. Warten wir ab, wie lange dies noch gut gehen kann.
    Seite 1 von 2


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Verfasst von 2Tim Roedel
    US-zentrisches Weltfinanzsystem vor dem Ende! Der Chef-Ökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), Olivier Blanchard, sagte laut Nachrichtenagentur Reuters vor wenigen Tagen auf einer Konferenz: „Für die USA ist es absolut keine Frage, dass eine nachhaltige Erholung nur durch …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer