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     4756  0 Kommentare Abrüstung ohne Auswirkung auf Uran-Markt

    Nahezu jede Woche berichten wir hier in der Rohstoff-Woche vom Uran-Sektor. Viele Investoren fragen sich, wie lange die aktuell bekannten Uran-Reserven denn überhaupt noch reichen können. Für die aktuell weltweit wirtschaftlich abbaubaren Reserven und Ressourcen gibt es keine verlässlichen Statistiken. Experten gehen bei einem aktuellen Marktpreis von etwa 40 USD je Pfund U3O8 von circa 5 Milliarden Pfund wirtschaftlich an förderbarem Uran aus.

    Bei einem jährlichen Verbrauch von etwa 150 Millionen Pfund würden diese Vorkommen also etwa 33 Jahre lang ausreichen, sofern der Marktpreis dafür konstant bei 40 USD liegen würde. Sofern der Marktpreis Förderkosten von 80 USD je Pfund U3O8 rechtfertigen würde, könnte man ziemlich genau 65 Jahre mit den dann wirtschaftlich abbaubaren Uran-Vorkommen auskommen. Könnte man gar Vorkommen für 130 USD je Pfund abbauen, so würden die bekannten Vorräte beim aktuellen Verbrauch sogar 150 Jahre lang ausreichen.

    Von der Marke von 130 USD je Pfund U3O8 sind wir allerdings genauso weit entfernt, wie wir es in Kürze vom aktuellen Bedarf sein dürften. Denn dieser dürfte sich in den kommenden Jahren bis zu verdoppeln. Man könnte in 10 bis 15 Jahren die oben genannten Reichweiten also getrost halbieren. Unangenehm für den Uran-Spekulanten wird es übrigens erst ab einer Grenze von etwa 300 USD, denn dann würde sich sogar das Auslösen von Uran aus Meerwasser wirtschaftlich lohnen.

    Dort dürften circa 8 Billionen Pfund Uran enthalten sein, die die Weltbevölkerung beim aktuellen Bedarf noch rund 50.000 Jahre über Wasser halten würde. Es ist also schon so, dass es bei all der Uran-Spekuliererei eine gewisse Obergrenze für den Uran-Preis gibt. Sowohl aus Angebots- als auch aus Nachfrage-Sicht, denn wer will schon für Atomstrom mehr zahlen müssen als für Solarstrom oder Ähnliches.

    Russlands Reserven und Ressourcen liegen zusammen übrigens bei 3,4 Milliarden Pfund Uran. Dies entspricht etwa 15% aller aktuell bekannten weltweiten Ressourcen. Diese sind nicht mit den oben genannten Ressourcen zu verwechseln, die zum Einen auf Grund von Marktpreisen und zum Anderen auf Grund von geschätzten Vorkommen innerhalb der Erdkruste erhoben wurden. Reserven und Ressourcen – alles eine Frage des Blickwinkels.

    Acht neue Kernreaktoren mit einer Gesamtleistung von 11,4 Gigawatt plant Japan bis ins Jahr 2020 zusätzlich ans Netz zu bringen. Ein entsprechender Plan wurde in dieser Woche dem Kabinett in Japan vorgelegt und soll bis zum Juni diesen Jahres abgesegnet werden. Insgesamt erhöht sich die Anzahl der Kernreaktoren Japans damit bis 2020 um 19, da aktuell bereits 11 Anlagen in Planung beziehungsweise im Bau befindlich sind. 54 Kernreaktoren befinden sich aktuell am Netz beziehungsweise im Reparatur-Status.
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    Verfasst von 2Tim Roedel
    Abrüstung ohne Auswirkung auf Uran-Markt Nahezu jede Woche berichten wir hier in der Rohstoff-Woche vom Uran-Sektor. Viele Investoren fragen sich, wie lange die aktuell bekannten Uran-Reserven denn überhaupt noch reichen können. Für die aktuell weltweit wirtschaftlich abbaubaren …

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