Cameco 27.01.2025
Den gestrigen Absturz der Cameco-Aktie aufgrund einer Nachricht über die neue KI-Plattform "DeepSeek" konnte ich in keiner Weise nachvollziehen. Eine bislang unbekannte Firma stellt angeblich eine KI vor, die mit deutlich weniger Chips auskommt und daher weniger Energie benötigt. Dies soll den gesamten Uranmarkt in die Tiefe reißen. Ich halte diese Schlussfolgerung für vollkommen unbegründet und für eine Überreaktion sogenannter selbsternannter Experten.
Aus meiner Sicht wird die Nachfrage nach sicherem Atomstrom in Zukunft zweifellos steigen – und das aus folgenden belegbaren Gründen:
1. Klimaschutz und Energiewende
Der globale Druck zur Reduktion von CO₂-Emissionen wächst kontinuierlich. Kernenergie wird häufig als kohlenstoffarme Energiequelle betrachtet, die eine stabile Energieversorgung sicherstellen kann – insbesondere als Ergänzung zu den volatilen erneuerbaren Energien wie Wind und Solar. Staaten mit ambitionierten Klimazielen könnten Kernenergie verstärkt in ihre Strategien einbinden.
2. Steigender Energiebedarf
Der globale Energiebedarf nimmt durch das Wirtschaftswachstum und die Elektrifizierung von Sektoren wie Verkehr und Industrie weiter zu. Atomkraftwerke bieten hier den Vorteil einer konstanten und zuverlässigen Stromerzeugung, was sie bei steigender Nachfrage besonders attraktiv macht.
3. Sicherheit und technologische Innovationen
Moderne Reaktortechnologien, wie beispielsweise Small Modular Reactors (SMRs) oder Generation-IV-Reaktoren, versprechen eine höhere Sicherheit, größere Effizienz und eine signifikante Reduktion von radioaktivem Abfall. Diese Innovationen könnten die gesellschaftliche Akzeptanz der Kernenergie erhöhen und eine steigende Nachfrage begünstigen.
4. Geopolitische Überlegungen
Viele Länder überdenken ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und deren Importen. Kernenergie bietet die Möglichkeit, die Energiesouveränität zu stärken und die Versorgungssicherheit zu erhöhen – insbesondere in geopolitisch unsicheren Zeiten.
5. Renaissance der Kernenergie in verschiedenen Ländern
Während Länder wie Deutschland aus der Kernenergie aussteigen, setzen andere Staaten – darunter Frankreich, China, Indien und die USA – auf deren Ausbau. Insbesondere Schwellenländer investieren vermehrt in die Entwicklung ihrer Energieinfrastruktur, um den wachsenden Bedarf zu decken und gleichzeitig CO₂-Emissionen zu reduzieren.
Herausforderungen
Dennoch bestehen nach wie vor Herausforderungen, wie etwa die hohen Investitionskosten für den Bau neuer Anlagen, die Problematik der Endlagerung von Atommüll sowie die gesellschaftliche Akzeptanz. Letztere hängt maßgeblich von transparenter Kommunikation und technologischen Fortschritten im Bereich der Reaktorsicherheit ab.
Fazit
Die Nachfrage nach sicherem Atomstrom wird in vielen Regionen der Welt voraussichtlich steigen, insbesondere dort, wo Klimaschutz, Energiesicherheit und ein wachsender Energiebedarf zentrale Themen sind. Ob dieser Anstieg jedoch global einheitlich verlaufen wird, hängt von politischen Entscheidungen, technologischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Debatten ab.