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    Schieflage  2602  0 Kommentare Top-Zentralbanker für neue Kommunikationskultur: aus Angst vor Missverständnissen?

    Vier der weltweit größten Zentralbanken wollen Investoren und Anleger zukünftig genau über die nächsten finanzpolitischen Schritte aufklären, denn viele Investoren sehen in der Reduzierung der Zentralbank-Anreize Gefahren für die Finanzmärkte.

    Seit der Finanzkrise haben die Zentralbanken, mit unterschiedlichen Maßnahmen, das weltweite Finanzsystem am Laufen gehalten und stabilisiert. Es wurden rund 10 Billionen Dollar investiert, was viele Märkte auf Rekordhochs getrieben hat, wie CNBC schreibt. Nun soll eine langsame Entwöhnung eingeläutet werden, so zumindest der Plan von Federal Reserve, Europäischer Zentralbank, der Bank of England und der Bank of Japan.

    Investoren und Anleger hängen an der Wortwahl der Zentralbank-Chefs. Yellen, Draghi, Carney und Kuroda fanden sich am Dienstag auf dem Podium in Frankfurt ein, um über die Kommunikationskultur der Zentralbanken zu diskutieren. Sie waren sich einig, dass die zukünftigen geldpolitischen Maßnahmen unter Einhaltung bestimmter Kommunikationsrichtlinien transparenter werden sollen. Draghi musste in diesem Sommer am eigenen Leib erfahren, welche Kraft ungenaue Aussagen auf den Finanzmarkt haben können. Und auch in den USA kennt man sich mit verfrühten Bemerkungen aus, denn 2013 sorgte der damalige Fed-Chef, Ben Bernanke, mit nur einer Äußerung zu den Anleihekäufen für eine Schockwelle an den Finanzmärkten.   

    Draghi und seine drei Mitstreiter befinden sich in ganz unterschiedlichen Stadien des Rollback-Prozesses, womit es in den kommenden Jahren erhebliches Risikopotential für Missverständnisse gibt. Die Federal Reserve steht womöglich vor ihrer fünften Leitzinserhöhung und die Bank of England hatte diesen Monat den Leitzins zum ersten Mal seit 10 Jahren erhöht - am 2.11.2017 von 0,25 Prozent auf 0,5 Prozent. Der Leitzins der US-Notenbank liegt bereits deutlich darüber: bei 1 bis 1,25 Prozent. Unterdessen lässt die EZB den Zins auf einem historischen Tiefstand und fährt die Anleihenkäufe zurück. In den USA ging man hingegen genau den umgekehrten Weg und erhöhte den Leitzins, während erst im September 2017 der Abbau der aufgelaufenen Bilanz eingeläutet wurde. Und die Bank of Japan druckt weiter frisches Geld, obwohl davon keine Impulse zu erwarten seien, so CNBC. 

    Fed-Vorsitzende Janet Yellen stimmte Draghi in dem Punkt zu, dass der Bilanzabbau stets vor dem Hintergrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung analysiert werden muss. Somit sichern sich die Zentralbanken nach hintenraus ab, um ihre Meinung und das Vorgehen kurzfristig zu ändern, so CNBC. Diese Herangehensweise lobte Hyun Song Shin, von der Bank of International Settlements, denn in seinen Augen könnte zuviel Berechenbarkeit Anleger dazu verleiten, ein höheres Risiko einzugehen. 

    Wie lange die Zentralbanken ihr Timing und den Charakter der Statements abstimmen, bleibt unterdessen ungewiss. In den nächsten Jahren findet ein personeller Wandel bei den Zentralbanken statt. Janet Yellen wird im März 2018 als Fed-Vorsitzende von Jerome Powell abgelöst. Die Amtszeiten von Carney und Draghi laufen noch bis 2019. Ein hochrangiger Berater des japanischen Premierministers Shinzo Abe empfahl, dass der Bank of Japan-Chef Kuroda nicht wiedergewählt werden sollte, so die aktuelle Informationslage von CNBC.   

          





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