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     1492  0 Kommentare Robo-Advisors schießen wie Pilze aus dem Boden - Doch wie gefährlich sind sie bei einer Börsenkorrektur?

     

    In den letzten Monaten schießen sie wie Pilze aus dem Boden, die mediale Berichterstattung stieg rasant. Die Rede ist von Robo-Advisor-Anbietern, welche den Anlegern das Leben erleichtern sollen. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht eine Bank oder eine Versicherung seinen Kunden einen Robo-Advisor oder ähnliches vorstellt. Doch bieten diese „Maschinen“ nur Vorteile oder gibt es auch toxische Pilze?

    Die „künstlichen Berater“ nutzen einen systematischen, größtenteils automatisierten Prozess, um Anlageentscheidungen zu treffen. So sollen Emotionen ausgeschlossen werden. Häufig übernimmt ein Algorithmus die Erstellung und die laufende Überwachung und Anpassung der Portfolios. Durch die Automatisierung vieler Prozesse sollen die Gebühren gesenkt und die Effizienz gesteigert werden. Zudem soll diese Anlagemethode für eine hohe Transparenz sorgen. Doch unter dem Strich werden die Anleger auf die Rendite achten. In den ersten neun Monaten diesen Jahres konnten ausgewogene Depots (50% Anleihen /50% Aktien) welche von Robo-Advisors verwaltet wurden im Schnitt um knapp 2% zulegen. Der beste unter acht getesteten Teilnehmern erzielte eine Rendite von 2,5%, der schlechtestes lag bei 1,7%. Der Vergleichsindex konnte in dieser Phase 2,3% Ertrag erwirtschaften. Das Wachstumspotenzial dieser digitalen Plattformen ist enorm. Bereits im Jahr 2020 wird der Onlinevertrieb für Spar- und Anlageprodukte laut der Beratungsfirma McKinsey von heute 20 auf 35 Prozent steigen.

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    Das klingt eigentlich alles zu gut, um wahr zu sein. Doch es gibt immer einen Haken. Denn die Robo-Advisor bergen auch substanzielle Risiken, welche in der meist oberflächlichen Betrachtung untergehen oder verschwiegen werden. Da die meisten Robo-Advisor ihre Anlagestrategie mittels ETFs abbilden, gelten somit die Risiken der ETFs für die „Roboter“ gleichermaßen. Da wäre zunächst das Liquiditätsproblem. In ruhigen Börsenphasen, so wie in den letzten Monaten, gibt es keine Nachteile. Doch sobald der Markt illiquide werden sollte, führt dies unweigerlich zu Problemen. Setzt ein Verkaufsrun ein, wie etwa 2001 oder 2007/2008, müssten replizierende ETFs so hohe Aktienanteile verkaufen, sodass sie damit selbst die Kurs nach unten drücken. Hier steigt die Gefahr überproportional zum immer höheren Volumen, welches durch „künstliche Berater“ verwaltet wird. Mittlerweile werden rund 40 Prozent der US-Aktien passiv gemanagt. Die großen ETFs würden den Markt durch ihre massiven Verkäufe in Extremsituationen versetzen, also stark beeinflussen und eine Abwärtslawine ins Rollen bringen.

    Diese Kursrückgänge auf breiter Front spielen Stockpickern in die Karten. Durch die Tatsache, dass ETFs ihre Positionen „blind“ verkaufen müssen, kommen auch die Kurse von qualitativ hochwertigen und überaus profitablen Unternehmen unter Druck. Ein gefundenes Fressen für gute Fondsmanager, die mutig zugreifen und Qualitätsaktien in ihrem Portfolio aufstocken dürfen.

    Darüber hinaus sollte dem Anleger klar sein, dass „das Berater-Programm“ vorher von einem Menschen erstellt und programmiert werden muss. Somit können menschliche Fehler nicht wie immer im Werbeslogan ausgeschlossen werden. Teilweise werden die Algorithmen angepasst und die Gefahr eines Hinterherlaufens bzw. von Window-Dressing nimmst sukzessive zu.

    Es wird also Phasen geben, in denen die Robo-Advisor nicht einmal einen Pfifferling wert sind. Viele Anbieter sind neu am Markt, sodass es bisher keine größere Korrekturphase am Markt gab, ganz zu schweigen von einer Extremsituation. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass man als Anleger hier die Position des Verkosters einnimmt, ohne sich dessen bewusst zu sein. Spätestens bei der nächsten Extremsituation im Markt wird sich zeigen, welche Robo-Advisor sich beweisen. Vielleicht ist der Investor, der diesem Modethema zunächst fernbleibt der wahre Glückspilz.



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    Guido vom Schemm
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    Guido vom Schemm ist geschäftsführender Gesellschafter der GVS Financial Solutions GmbH. Der studierte Betriebswirt blickt auf eine langjährige Berufserfahrung (seit 2000) in der Finanzindustrie zurück. Unter anderem als Aktienanalyst bei der Cominvest / Cominvest Asia und als Vorstandassistent sowie mehrere Jahre als leitender Direktor einer großen Wertpapierspezialisteneinheit der Commerzbank AG. Weitere Informationen unter www.gvs-fs.de
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    Verfasst von Guido vom Schemm
    Robo-Advisors schießen wie Pilze aus dem Boden - Doch wie gefährlich sind sie bei einer Börsenkorrektur?   In den letzten Monaten schießen sie wie Pilze aus dem Boden, die mediale Berichterstattung stieg rasant. Die Rede ist von Robo-Advisor-Anbietern, welche den Anlegern das Leben erleichtern sollen. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht eine Bank …

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