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    Asset Allcation  1173  0 Kommentare Die Vermögenslandschaft von morgen

    Die Finanzkrise von 2008 hat die Asset Allocation nachhaltig geprägt. In ihrem Nachgang stiegen Indexierungen, Multis und Alternatives zu gefragten Anlageinstrumenten auf. Die kommende Dekade birgt für die Kapitalanlage neue Vorraussetzungen.

    Vor einer Dekade trug sich das Jahr 2008 als annus horribilis in die Geschichtsbücher der institutionellen Kapitalanlage ein. Die Kapitalverluste waren enorm, deutsche Aktien verloren etwa 40 Prozent.Außer Staatsanleihen strebten alle Asset-Klassen gen Süden. 2008 war aber auch ein Schreckensjahr für die Asset Manager. Der Industrie ging mit den fallenden Notierungen auf den Kapitalmärkten nicht nur ein großer Teil ihrer ­Management-Fee-Basis verloren. Sie erlitt zudem auch einen großen Verlust an Vertrauenskapital. 

    Der große Vertrauensverlust 

    Hedgefonds und Rohstoffe, damals als Diversifikator und unabhängig stetig sprudelnder Renditequell beziehungsweise als Inflationsschutz vermarktet, sind in den meisten Portfolios ausgestorben. Dieses Schicksal erlitten auch klassische CPPI-Systeme, die erst zu spät absicherten und dann den im März 2009 ausgestoppten Investoren den Wiedereinstieg in Aktien zum Tiefpunkt vermasselten. Offene Immobilienfonds, Immobilienfonds mit gemischter Anlegerschaft und ABS-Strukturen finden allenfalls langsam wieder das Zutrauen von Investoren. Seit dem damaligen Fiasko achten sie nun viel sorgfältiger auf Leverage und Liquidität. Mindestens ebenso groß ist aber der Vertrauenskapitalverlust, den Rating-Agenturen erlitten.

    Mit dem gestiegenen Misstrauen gegenüber Dienstleistern wurde auch die – mit den Anfang des Jahrtausends eingeführten Master-KAGen – Errungenschaft der Aufspaltung der Wertschöpfungskette beziehungsweise der Spezialisierungsgedanke hinterfragt. Nicht zuletzt führten Zweifel an der Währungsunion immer wieder ­schubweise zu Denksportaufgaben, wie sich wahlweise entweder das Auseinanderbrechen der Währungsunion oder die Einführung von Eurobonds auf das Portfolio auswirken wird. 

    Der große Sprung nach vorn

    Aus dieser Gemengelage entwickelten sich in den Nachkrisenjahren neue Anlagestrukturen. Insbesondere rückten bei Investoren Über­legungen zum Nutzen und effizienten Einsatz von Asset Managern in den Vordergrund. Unternehmensanleihen, deutsche Wohnungen, Wind- und Solarparks wanderten in den Direktbestand. Zutrauen in die hohen Renditen, die Einsicht, dass man für auskömmliche Renditen die Ärmel hochkrempeln muss und das Vertrauen in die deutsche Einspeisevergütung des EEG waren die jeweiligen Hintergründe. Auch Finanzierungen für Immobilienentwicklungen oder Infrastruktur-Assets im Do-it-yourself sind Beispiele für die in der Nachkrisenzeit ohne Asset Manager eingeschlagenen Wege. Dafür verpartnerte man sich in diesen Fällen in der Regel mit Projektentwicklern, Versorgern, spezialisierten Consultants und Banken. Diese Wege wurden zwar nicht häufig beschritten, erschienen aber als erfolgversprechender, als weiterhin lediglich auf dem klassischen Weg Mandate für liquide Wertpapiere und geschlossene Fonds auszuschreiben. Ein explizites Misstrauensvotum in das aktive Tun stellen aber die stark gewachsenen Investments in ETFs und Indexfonds dar. Auch viele Smart-Beta-Investments werden über ETFs umgesetzt. Allerdings behaupten auch aktive Manager mit Smart-Beta-Strategien ihr Terrain oder gewinnen dieses zurück.

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    Dominik Weiss
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    Dominik Weiss hat an den Universitäten Bielefeld und Salzburg Medien- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist zuständiger Redakteur für Wirtschaftsnachrichten bei der Euro Advisor Services GmbH (www.fundresearch.de).
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    Verfasst von Dominik Weiss
    Asset Allcation Die Vermögenslandschaft von morgen Die Finanzkrise von 2008 hat die Asset Allocation nachhaltig geprägt. In ihrem Nachgang stiegen Indexierungen, Multis und Alternatives zu gefragten Anlageinstrumenten auf. Die kommende Dekade birgt für die Kapitalanlage neue Vorraussetzungen.

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