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     2682  0 Kommentare Frühere Postbank-Aktionäre fordern 740 Millionen Euro Nachschlag von der Deutschen Bank

    31 deutsche und internationale Investoren haben die Deutsche Bank auf die Zahlung von insgesamt rund 740 Millionen Euro verklagt. Sie verlangen einen Ausgleich, weil die Deutsche Bank ihnen bei der Übernahme der Postbank zu wenig für ihre Aktien gezahlt haben soll.

    Im Oktober 2010 hatten die Investoren das Angebot der Deutschen Bank von 25 Euro pro Postbank-Aktie angenommen. Nun argumentieren sie, dass die Deutsche Bank bereits am 12. September 2008 die Kontrolle über die Postbank übernommen habe, als sie einen Anteil von knapp 30 Prozent vom damaligen Mehrheitseigentümer Deutsche Post erwarb. Da der Kurs der Postbank-Aktie zu diesem Zeitpunkt deutlich höher lag, sollen den Aktionären rund 64 Euro pro Anteilsschein zugestanden haben.

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    Die Klage hat Anwalt Oliver Krauss von der Münchner Kanzlei Tricon kurz vor Jahresschluss beim Kölner Landgericht eingereicht. Sie wird vom i nternationalen Prozessfinanzierer DRRT finanziert.

    Laut der Klage, die der WirtschaftsWoche vorliegt, soll es zahlreiche, teils geheime Verträge und Absprachen zwischen Post und Deutscher Bank gegeben haben. So hätten beide im September 2008 beschlossen, die Strategie der Postbank so zu verändern, dass sie riskante Geschäfte aufgibt und sich voll auf Privatkunden fokussiert. Festgelegt haben sollen sie für die Postbank außerdem Details einer geplanten Kapitalerhöhung, personelle Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat, Durchgriffsrechte der Deutschen Bank sowie denVerzicht auf eine Dividende für das Jahr 2008. Zudem soll die Post alle Aktien der Postbank in ein Depot der Investmentbank der Deutschen Bank übertragen und sie ihr dadurch für Handelsgeschäfte zur Verfügung gestellt haben. Auch habe sie sich weitgehend verpflichtet, ihre verbliebenen Stimmrechte nur noch im Sinne der Deutschen Bank auszuüben. "Die Deutsche Bank hat maßgeblich i n das Geschäft der Postbank eingegriffen und so die Kontrolle übernommen", sagt Anwalt Krauss.
    Das Ziel der Übernahme soll nach der Klage weniger die Stärkung des Privatkundengeschäfts als die Sanierung der Postbank durch die Deutsche Bank gewesen sein. Das Bonner Institut habe wegen der Finanzkrise dringend Kapital benötigt und die Post habe schweren Schaden durch eine Schieflage ihrer Beteiligung verhindern wollen. Die Deutsche Bank habe sich mit der Transaktion durch komplexe Geschäfte mit den Postbank-Aktien und Zugeständnisse der Politik selbst stabilisiert. Die Deutsche Bank wollte die Klage im Einzelnen nicht kommentieren. Sie halte an ihrer Einschätzung fest, dass bei der Übernahme alles korrekt gelaufen sei, sagte ein Sprecher.

    Beitrag von der WirtschaftsWoche vom 03.01.2018.




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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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