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     2474  1 Kommentar 2018: Crash trotz Notenbanker?

    Voller Optimismus starten wir in das Jahr 2018. Erstmals seit der Finanzkrise haben wir einen weltweiten Aufschwung, der sich zunehmend selbst trägt. China wächst, die USA werden in den Aufschwung hinein von der Steuersenkung befeuert und selbst Europa und Japan lassen lange Phasen der Stagnation hinter sich. Nur Großbritannien scheint als Folge des Brexits (?) auf eine Rezession zuzusteuern. 

    Die Staaten geben wieder mehr Geld aus (wirklich gespart hatten diese ohnehin allen Schlagzeilen zum Trotz nie) und die Geldpolitik bleibt angesichts der realwirtschaftlichen Entwicklung äußerst locker. Die Zinserhöhungen der US-Notenbank sind moderat und von den Märkten bereits eingepreist. Auch der Abbau der Notenbankbilanz scheint bisher die Märkte kalt zu lassen. Egal was passiert, so scheint es, die Börsen dürften auch 2018 zulegen.

    Bitcoins kein Risiko

    Auch die Spekulationen um Kryptowährungen und ein möglicher Crash derselben sind letztlich egal. Selbst wenn diese, wie von manchen Beobachtern gefürchtet, nach einer weiteren Preisexplosion auf null kollabieren sollten, so wäre das kein Problem. Vergleiche mit der Finanzkrise sind da völlig unangebracht, da es sich bei Bitcoin und Co. vor allem um Buchgewinne der wenigen Insider handelt, die früh eingestiegen sind. Das Marktvolumen ist gering und Schätzungen gehen in die Richtung, dass nur wenige Hundert Insider mehr als 50 Prozent des Bestandes an Kryptowährungen besitzen. Das geringe Handelsvolumen dürfte einer der wesentlichen Gründe für die hohe Volatilität und die beeindruckenden Kursgewinne sein. 

    Da in diesem Markt Leverage eine untergeordnete Bedeutung hat, besteht keine Gefahr für das Finanzsystem von dieser Seite. Wer sich um das Finanzsystem sorgt, sollte eher auf den Markt für Unternehmensanleihen schauen.

    Zuletzt war es im Februar 2000 so schön 

    Man muss schon einige Zeit zurückgehen, um ähnlich gute Umstände zu finden – bis in den Februar des Jahres 2000. Auch damals sah es nach einem anhaltenden Boom in der Weltwirtschaft aus. Die Börsen standen auf Rekordniveau, der Optimismus der Konsumenten war auf historischem Höchststand. Das Munitionslager der Notenbanken war voll: Die Zinsen waren positiv und von Quantitative Easing – dem direkten Aufkauf von Wertpapieren durch die Zentralbanken im Umfang von Billionen – sprach man nur in der Theorie und dachte dabei an Japan.


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    Daniel Stelter
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    Dr. Daniel Stelter ist Makroökonom und Gründer des Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Von 1990 bis 2013 war Stelter Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group (BCG), wo er von 2003 bis 2011 weltweit das Geschäft der BCG Praxisgruppe Corporate Development (Strategie und Corporate Finance) verantwortete.

    Er ist Autor mehrerer Bücher. Sein aktuelles Buch „Das Märchen vom reichen Land - Wie die Politik uns ruiniert“ war auf der SPIEGEL Bestsellerliste. Twitter: @thinkBTO
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    Verfasst von Daniel Stelter
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