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    ROUNDUP 2  288  0 Kommentare Orkantief 'Friederike' fegt übers Land - mindestens ein Toter

    (neu: mehr Details und Hintergrund)

    OFFENBACH (dpa-AFX) - Orkantief "Friederike" ist am Donnerstag über Deutschland gefegt und hat in weiten Teilen des Bundesgebietes den Bahnverkehr lahmgelegt. Mindestens ein Mensch starb. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) erreichten Böen Geschwindigkeiten von bis 130 Kilometer pro Stunde. Auf dem Brocken fegten Orkanböen sogar mit 190 km/h. Das Unwetter habe Orkanstärke erreicht, sagte ein DWD-Sprecher. In einigen Bundesländern fiel der Schulunterricht aus. Auch mehrere Flughäfen strichen aus Sicherheitsgründen Flüge.

    Auf einem Campingplatz am Rhein bei Emmerich wurde ein 59-Jähriger von einem Baum erschlagen. Er sei sofort tot gewesen. Mehrere Menschen wurden von umstürzenden Stämmen verletzt. Der Wetterdienst warnte vor entwurzelten Bäumen herabstürzenden Dachziegeln.

    "Friederike" zog am Donnerstag der Vorhersage nach in einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen und dem südlichen Niedersachsen über Nord- und Mittelhessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Am Nachmittag sollte der Orkan bis nach Sachsen und Südbrandenburg ziehen. Danach soll das Wetter in Deutschland wechselhaft bleiben, es wird kälter.

    In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurde der Nah- und Fernverkehr komplett eingestellt. Die Sperrung in NRW sollte den ganzen Tag anhalten. Da davon zahlreiche Fernverbindungen betroffen seien, gebe es Auswirkungen auf den gesamten Bahnverkehr. In Niedersachsen stand der Bahnverkehr ab mittags ebenfalls still. Die noch fahrenden Züge endeten am nächsten Bahnhof, teilte die Bahn mit.

    Auf der Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main wurde der Bahnverkehr wurden die Züge auch gestoppt. In Rheinland-Pfalz wurde der Verkehr zudem auf den Linien Mönchengladbach-Koblenz, Wesel-Koblenz und Koblenz-Köln bis auf weiteres gestoppt, wie das Unternehmen mitteilte. Wegen des Sturms drosselte die Bahn in Rheinland-Pfalz auf den anderen Strecken die Höchstgeschwindigkeit im Fernverkehr auf Tempo 140 und im Nahverkehr um 20 Prozent. Die Bahn riet allen Reisenden, sich online über den aktuellen Stand zu informieren.

    Auch im Norden kam es zu massiven Einschränkungen. Die Strecke Hamburg-Berlin sei dicht, sagte ein Bahnsprecher am Mittag. Auch der Zugverkehr in Richtung Westen sei unterbrochen. Einschränkungen gab es auch auf der Strecke Hamburg-Lübeck.

    Am Flughafen Düsseldorf wurde bis zum Mittag zunächst 18 Flüge gestrichen, der Flughafen Köln/Bonn stellte den Betrieb zeitweise ganz ein. Am Hamburger Flughafen gab es vereinzelte Ausfälle. Auch am Flughafen München blieben am Morgen Flieger am Boden.

    Vielerorts - etwa im Oberharz, Thüringen und in Teilen von Mittelhessen - fiel der Unterricht aus. In vielen Städten in NRW wurden die Schulen am Vormittag geschlossen. In Oberfranken hat die Regierung alle Unterrichtsstunden ab 12.00 Uhr abgesagt, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte. Häufig war es Eltern freigestellt, ob sie ihre Kinder in die Schule schickten.

    In Baden-Württemberg hat "Friederike" neben heftigem Wind Schnee und Glätte gebracht. Auch im Norden fielen Dicke Schneeflocken. In der Nacht hatte es in vielen Teilen Deutschlands zahlreiche Glätteunfälle gegeben.

    Auch in Deutschlands Nachbarlanden hat der heftige Sturm bereits Tote gefordert. Zwei Menschen starben in den Niederlanden wegen umstürzender Bäume. Auch in Belgien wurde eine Frau von einem Baum erschlagen.

    In Regionen, in denen Orkanböen drohen, empfehlen die Meteorologen, Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Sie warnen vor entwurzelten Bäumen, herabstürzenden Dachziegeln und Schäden an Gerüsten und Hochspannungsleitungen.

    Vor genau elf Jahren verwüstete der Orkan "Kyrill" Teile Deutschlands. Mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde fegte "Kyrill" am 18. und 19. Januar 2007 über Europa hinweg. 47 Menschen sterben, elf von ihnen in Deutschland. Hierzulande fallen dem Naturereignis rund 75 Millionen Bäume zum Opfer, fast die Hälfte aller Schäden verzeichnet Nordrhein-Westfalen. Der hohe Norden bleibt weitgehend verschont./nau/DP/jha





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