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    Börsen-Zeitung  393  0 Kommentare Bayern oder Besiktas - Kommentar von Claus Döring zum verkündeten Neuanfang der Deutschen Börse unter ihrem Vorstandsvorsitzenden Theodor Weimer

    Frankfurt (ots) - Ein großer Wurf oder gar Revolutionen seien
    nicht zu erwarten, eher "solide Hausmannskost". Der neue
    Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer hält den Ball flach mit Blick auf
    die überarbeitete Roadmap und Mittelfristplanung des
    Börsenbetreibers, die er Ende Mai beim Kapitalmarkttag präsentieren
    will. 2018 will Weimer zu einem "Jahr des Neuaufbruchs" machen. Die
    Eckpunkte, die der ehemalige HypoVereinsbank-Chef nach seinen
    ersten sieben Wochen als neuer Börse-Vorstandsvorsitzender jetzt
    der Presse vorstellte, lassen bereits die neue Handschrift erkennen.
    Erstens eine Wachstumsstrategie, die noch konsequenter auf die
    Skalierbarkeit des Geschäfts abhebt und die Chancen des
    Datengeschäfts stärker nutzen will. Zweitens eine offensivere und
    transparentere Darstellung dieser Wachstumschancen, beispielsweise
    durch die von vier auf neun Segmente aufgebohrte
    Spartenberichterstattung. Damit erhöht er den Erfolgsdruck nach
    innen und gibt zugleich bisher eher weniger beachteten Geschäften
    eine erhöhte Wahrnehmung. Und drittens "ein wieder einvernehmliches
    Verhältnis mit unserem politischen und regulatorischen Umfeld".

    In dem angesprochenen Umfeld wird man mit Genugtuung registrieren,
    dass Weimer als Konsequenz aus dem Brexit das Euro-Clearing nach
    Frankfurt ziehen will und die "einmalige Chance" sieht, eine
    glaubwürdige Alternative zum Standort London aufzubauen. Die ersten
    Erfolge des sogenannten Partnerschaftsprogramms für das Clearing von
    Zinsswaps lassen hoffen, auch wenn der Marktanteil von nunmehr 4%
    noch mickrig wirkt.

    So klar Weimer nach der gescheiterten Fusion mit London weiteren
    "transformatorischen Deals" eine Absage erteilt, so deutlich verweist
    er auf die Notwendigkeit, nicht nur strukturell aus eigener Kraft,
    sondern auch durch Zukäufe zu wachsen. Ohne Gefährdung der Ratings
    steht hierfür immerhin eine finanzielle Feuerkraft von 1,3 Mrd. Euro
    zur Verfügung, zusätzlich zur höheren Ausschüttung und den
    fortgesetzten Aktienrückkäufen. Damit will Weimer mit der Deutschen
    Börse als weltweit viertgrößtem Börsenbetreiber Anschluss halten an
    die im Marktwert enteilten deutlich größeren CME und ICE und die
    Börse in Hongkong. Das sei wie mit Bayern München und Besiktas
    Instanbul, bemüht Fußballfreund Weimer vor der Presse, noch
    beeindruckt vom 5:0-Sieg der Münchener am Vorabend, den Vergleich mit
    der Champions League - und lässt offen, in welcher Rolle er derzeit
    die Deutsche Börse sieht.

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