Kein Aprilscherz
April, April: Spotify-Börsengang trotz Milliarden-Minus?
Es ist kein Aprilscherz: Trotz 1,2 Milliarden Euro Jahresverlust plant der Musik-Streamingdienste Spotify für Anfang April 2018 seinen Börsengang an der New York Stock Exchange (NYSE), so Bloomberg. Das schwedische Start-up strebt aber keinen konventionellen Börsengang, sondern eine Direktplazierung, an.
Bereits in der ersten Aprilwoche 2018 plant der Musik-Streamingdienst Spotify seinen Börsengang an der New York Stock Exchange (NYSE), so Insider gegenüber Bloomberg. Das Unternehmen weicht damit von seiner jahrelangen Praxis ab, keine neuen Aktien auszugeben oder Kapital durch einen Börsengang zu akquirieren.
Spotify strebt eine Direktplazierung an. Bei dieser unkonventionellen Form des Börsengangs gibt es keinen festen Ausgabekurs und Banken werden nicht direkt mit der Aktienausgabe beauftragt. Stattdessen bieten bestehende Aktionäre potenziellen Investoren ihre Aktien an. Die Aktien kommen, verglichen mit einem konventionellen Börsengang, eher unreguliert auf den Markt.
Spotify wird sich die kommenden Wochen mit potenziellen Investoren treffen, um einen möglichst reibungslosen Börsengang zu gewährleisten. Bereits am 15. März wird das Unternehmen einen Investoren-Tag initiieren, so Bloomberg.
In den letzten Jahren hatte ein aktiver außerbörslicher Handel bei Spotify zu einer Unternehmensbewertung von rund 20 Milliarden US-Dollar geführt, so Bloomberg. Der größte Musikstreamingdienst der Welt schreibt jedoch seit Jahren Verluste. 2017 verzeichnete Spotify trotz eines sehr kräftigen Umsatzwachstums einen Rekordverlust von 1,2 Milliarden Euro, so die SZ. Die folgende Grafik zeigt den Umsatz und das Jahresergebnis von Spotify von 2008 bis 2017:
Das schwedische Start-up müsse erst noch beweisen, dass Musik-Streaming ein profitables Geschäftsmodell sei, so Bloomberg. Mehr als 70 Prozent seiner Einnahmen muss Spotify an Plattenfirmen und Künstler zahlen. Da bleibt nur wenig Spielraum für eigene Gewinne.
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Quellen:
Bloomberg: „Spotify Plans New York Listing During Week of April 2“
SZ: „Spotify-Börsengang macht Banken Angst“
statista.com