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'Die Welt' (Berlin) zu Merkels Regierungserklärung
FRANKFURT (dpa-AFX) - "Die Welt" zur ersten Regierungserklärung von Angela Merkel:
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In ihrer ersten Regierungserklärung als neu gewählte Bundeskanzlerin hat Angela Merkel weder Entzücken noch Euphorie verbreiten können. Zum einen weil sie redet, wie sie redet, zum anderen weil Regierungserklärungen stets Textbausteine sind, welche die einzelnen Ministerien ans Kanzleramt schicken, damit sie dort zu einer Rede verarbeitet werden. Sieht man von Willy Brandt ab, gelang kaum einem Kanzler, den gelieferten Sand rhetorisch in Gold zu verwandeln. Merkels Worten lässt sich immerhin entnehmen: Die Koalition hat die Ohrfeige verinnerlicht, die ihr die Wähler am 24. September gaben. Diese Regierung hat kein hochtrabendes Motto, wie es Brandt 1969 mit "Mehr Demokratie wagen" für sein sozialliberales Bündnis schuf. Ihre Grundidee heißt: "Das darf uns nicht noch einmal passieren." /DP/fba