Städtetag unterstützt Pläne zum sozialen Arbeitsmarkt
AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Deutsche Städtetag hat die Pläne der großen Koalition für einen sozialen Arbeitsmarkt begrüßt. Fraglich sei jedoch, ob die eingeplanten Mittel von vier Milliarden Euro bis zum Jahr 2021 ausreichten, "um die Lohnkosten für die anvisierte Zahl von Langzeitarbeitslosen zu finanzieren und die Menschen gleichzeitig gut zu begleiten", teilte Städtetagspräsident Markus Lewe nach einer Präsidiumssitzung des kommunalen Spitzenverbandes am Dienstag in Augsburg mit. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen 150 000 Menschen mit Lohnkostenzuschüssen und Qualifizierungsmaßnahmen einen sozialversicherungspflichtigen Job in Unternehmen, gemeinnützigen Einrichtungen oder Kommunen bekommen.
Diese öffentlich geförderte Beschäftigung sei ein wichtiger Schritt, um besonders schwer zu vermittelnden Langzeitarbeitslosen einen Weg zum ersten Arbeitsmarkt zu eröffnen, sagte Lewe. "Und für Menschen, die dort nicht mehr Fuß fassen können, weil sie gering qualifiziert oder suchtgefährdet sind, kann sie eine Alternative zu Ausgrenzung und sozialer Isolation sein." Gerade diesen Menschen könne mit den klassischen Instrumenten der Arbeitsmarktpolitik oft nicht ausreichend geholfen werden. Im März hatte es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit etwa 845 000 Menschen in Deutschland gegeben, die ein Jahr oder länger arbeitslos waren.
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Der öffentlich finanzierte Zuschuss soll sich nach den Plänen am Mindestlohn orientieren. Die Langzeitarbeitslosen sollen zudem von Sozialarbeitern begleitet werden. Lewe betonte dazu, der Aufbau eines sozialen Arbeitsmarktes könne nur nach und nach erfolgen: "Es muss geklärt werden, wie die zusätzliche sozialpädagogische und qualifizierende Begleitung der Langzeitarbeitslosen gesichert wird und woher das Personal dafür kommt."/cat/DP/jha