Boom oder Krise? – Jetzt noch investieren?
Angetrieben durch die lose Geldpolitik unserer Zentralbanken in den letzten Jahren konnten zahlreiche Wertpapieranlagen einen beispiellosen Aufschwung erfahren. Ob Aktien, Anleihen oder Gold – irgendwie ging alles nach oben. Fast euphorisch sind wir dabei von einem Hoch zum nächsten Hoch gewandert und haben dabei kaum an Rückenwind verloren. Es scheint, als könnte diesen Bullenmarkt nichts aus dem Ruder bringen. Nordkoreas „Rocketman“, Deutschlands Unfähigkeit eine Regierung zu bilden oder Trumps unkontrollierbare Tiraden – kein Ereignis scheint groß genug zu sein, um die globalisierten Märkte zu verunsichern. Aus diesem Grund sind mittlerweile viele der Investoren skeptisch geworden und fragen sich nicht zu Unrecht: Wie lange kann die Party noch weitergehen? Schließlich machen sich in unserem Umfeld seit geraumer Zeit die allseits bekannten Krisenpropheten breit und zeichnen uns eine düstere Zukunft.
Und tatsächlich – Ende letzter Woche und Anfang dieser Woche hatten einige von Ihnen ein Grund zur Freude (wenn man das so formulieren kann). Die lang erwartete Korrektur an den Aktienmärkten fand statt, wobei der DAX, der S&P500, der Dow und andere wichtige Indizes um mehr als 6% binnen kurzer Zeit korrigierten. Am 05.02.2018 war der nachbörsliche Druck aus Amerika so stark, dass der DAX sogar kurzzeitig an einem Tag 4% verloren hat. Das war der stärkste Fall seit Jahren und löste das ein oder andere Herzflimmern bei den Investoren aus. So manch Stimme wird deshalb immer lauter und fragt sich (ob seriös oder nicht – das bleibt jedem Leser selbst überlassen): Ist die Zeit für den Crash gekommen? Nun während diese Frage nicht mit absoluter Sicherheit beantwortet werden kann, können wir versuchen anhand der Geschichte und ähnlich auftretenden Situationen unsere eigenen Schlüsse daraus zu ziehen.
Die Wirtschaft floriert. Kommt jetzt nicht die Krise?
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Rechtzeitig zum Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos meldete der Internationale Währungsfonds (IWF) eine höchst positive Erwartungshaltung zur künftigen Wirtschaftslage. Das Team rund um IWF-Chefin Christin Lagarde rechnet mit einem zukünftig (noch) stärkeren Wachstum für 2018 und 2019. 3,9% werden hier als Richtung vorgegeben – begründet vor allem durch die stärkere Nachfrage aus In- und Ausland, sowie Trumps weitreichender Steuerreform. Dieser Optimismus scheint sich nun auch endlich auf das Wachstum der Löhne der Arbeitnehmer zu übertragen. Am Freitag, dem 02.02.2018, gab das Arbeitsministerium in Washington bekannt, dass die Bruttolöhne zwischen Januar 2017 und Januar 2018 um 2,9% gestiegen sind. Das war der höchste Zuwachs innerhalb eines Jahres seit 2009.