Sind nochmal 50 % Gewinn möglich?
Kommt hier ein neuer Börsengang? - Seite 2
Dürschmidt will durch Zukäufe weiter kräftig wachsen. Der Zukauf in den USA hat den Konzern nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet. Per Ende 2017 lag die Nettoverschuldung bei über 55 Mio. Euro. Kauft der CEO nunmehr weiter zu, schließen wir eine weitere Kapitalerhöhung nicht vollständig aus. Aber Dürschmidt könnte das Kapital im Konzern noch viel besser allokieren. Allgeier notiert als Holding mit 3 Hauptsegmenten und erweckt in der IT-Welt eher den Eindruck eines Gemischtwarenladens. Eine Fokussierung dürfte nicht schaden. Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, spielt Dürschmidt einen Börsengang des Segments Experts durch. Hierbei handelt es sich um flexible Personaldienstleistungen in Deutschland mit dem Fokus auf IT. Experts erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von 258 Mio. Euro bei einem bereinigten EBITDA von 5.4 Mio. Euro. Alternativ zum IPO könnte ein Verkauf dieser Einheit von Interesse sein, hören wir. Das Segment Enterprise Services fokussiert sich auf die klassische IT bei Geschäftsprozessen. Hier wurden 2017 Einnahmen von über 100 Mio. Euro generiert bei einem bereinigten EBITDA von 7.8 Mio. Euro. Am meisten Freude hat Dürschmidt mit dem Bereich Technology. Hier ist das margenstarke Individual- Softwareentwicklungs-Geschäft angesiedelt mit den Perlen der mgm technology partners-Gruppe und der Nagarro-Gruppe. Vor allem Nagarro ist eine Cash-Maschine. Das Segment erwirtschaftete 2017 Umsätze von 224 Mio. Euro und ein bereinigtes EBITDA von 24.3 Mi. Euro. Das Segment zeigt starke Margen. In diesem Bereich will Allgeier in 2018 um 15 bis 20 % wachsen bei einer EBITDA-Marge in der Größenordnung von 10 bis 15 %. Die Margen im Bereich Enterprise Services sollen sich 2018 auf 7 bis 8 % belaufen und im Segment Experts auf 3.5 bis 4.5 %. Angesichts der lausigen Margen sollte sich Dürschmidt überlegen, ob er die Einheit nicht besser verkauft, statt sie an die Börse zu bringen. Auf eine margenschwache IT-Bude hat an der Börse keiner gewartet.
Gelingt es dem CEO, seinen Laden auf mehr Profit zu trimmen und professioneller an der Börse zu positionieren, sind nochmals 30 bis 50 % Kursgewinn auf Sicht von 18 Monaten drin. An schwachen Tagen raten wir erneut zum Kauf der Allgeier-Aktie.
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