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    Das richtige Börsen-Mindset  1923  0 Kommentare
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    Sind Sie Investor oder Spekulant?

    Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Investor und einem Spekulanten? 

    Sie sollten ihn kennen, denn sonst begeben Sie sich bereits vor Ihrem ersten Orderauftrag aufs Glatteis. Alle erfolgreichen Value-Investoren legen großen Wert auf die langfristige Ausrichtung ihrer Geldanlage, das langfristige Investieren in Unternehmen.

    Als Spekulant...

    • … agieren Sie meist kurzfristig.
    • … versuchen Sie kurzfristige Preisentwicklungen am Markt auszunutzen.
    • … interessieren Sie sich nur für Charts und Volatilitäten.
    • … gehen Sie ein hohes Risiko ein und wollen maximalen Profit in kurzer Zeit.

    Als Investor hingegen…

    • … agieren Sie in der Regel langfristig.
    • … analysieren Sie Unternehmen fundamental.
    • … interessieren Sie sich für das Management und die Profitabilität eines Unternehmens.
    • … gehen Sie, eine gute Analyse vorausgesetzt, ein geringeres Risiko ein und wollen Ihr Geld langfristig vermehren.


     

    Selbstverständlich können Sie sowohl als Spekulant, wie auch als Investor Gewinne und Verluste machen. Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht – selbst beim Sparbuch nicht. Doch als Value-Investoren setzen wir uns ganz bewusst ab von der Vielzahl der Anleger, die zunehmend Aktien als Roulette-Chips missbrauchen – und damit als Spekulationsobjekte.

     

     

    Menschen neigen zu Stimmungsschwankungen

    Und so empfinden viele von uns Freude, wenn ihre Aktien steigen. Und sie sind betrübt, wenn die Kurse ihrer Aktien fallen. Doch wer den Börsenkurs zum (einzigen) Gradmesser macht, ob das getätigte Investment gut oder schlecht ist, kann nur scheitern. Vielleicht nicht als Spieler oder als Spekulant… Immer aber als echter Investor. 

    Sie, werte Leser, müssen sich von diesem Denken lösen. Sonst wird es Ihnen immer im Weg stehen und Sie davon abhalten, wahrhaft nachhaltig und langfristig mit Ihren Investments eine überragende Performance zu erzielen.

    Langfristig werden Sie an der Börse nur als Investor glücklich

    Sie investieren, wenn Sie Kapital selbstbestimmt und rational anlegen, mit der Absicht, das Kapital zu erhalten und gegebenenfalls zu vermehren. Wenn Sie statt in Aktien in komplexe Kapitalanlageprodukte, Private Equity, Lebensversicherungen und geschlossene Fonds investieren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie dies nicht wirklich selbstbestimmt beschlossen haben, sondern dass Ihnen irgendjemand, der kräftig daran mitverdient, ein solches Produkt schmackhaft gemacht hat. Aus meiner Sicht sind dies auch keine wirklichen Investments, sondern der Kauf von Anlageprodukten. Auch viele Vermögende („High Net Worth Individuals“) investieren nicht wirklich, sondern lassen ihr Kapital verwalten. Glauben Sie mir, ich habe in den „Family Offices“ der Reichen und Superreichen wesentlich mehr Kapitalverwalter und Bürokraten des Kapitals als echte Investoren kennengelernt.

    Sparen ist die Bildung von Kapital durch Konsumverzicht

    Bei den Superreichen, die ihre Erträge allerdings nach normalen Maßstäben nicht mehr annähernd sinnvoll konsumieren können, hält sich der Konsumverzicht in Grenzen. Deswegen eignen sich Kunst, Oldtimer und komplizierte Sachwerte vor allem für die Reichen und Superreichen, die es durchaus als Beimischung für ihre Depots sehen. Nur wenn Sie Kapital haben, können Sie investieren.

    Benjamin Graham ist der Urvater des Value Investing

    Viele bekannte Investoren, wie zum Beispiel der beste Investor der Welt, Warren Buffett, und sein Partner Charlie Munger, berufen sich auf Benjamin Graham. „Wertorientiertes Investieren“ heißt, dass Sie für eine Kapitalanlage weniger bezahlen, als diese wirklich wert ist, sei es nun eine Immobilie, eine Aktie oder eine Anleihe. Oder zumindest nicht zu viel bezahlen. Eine alte Kaufmannsweisheit besagt etwas Ähnliches: „Im Einkauf liegt der Gewinn“. Charlie Munger sprach davon, dass jegliches rationales Investieren wertorientiert sei; dass Sie mehr an Wert bekommen sollten, als Sie bezahlen. 

    In seinem klassischen Werk „Security Analysis“ definierte Graham 1934, was er unter einem Investment im Gegensatz zu einer Spekulation verstand: Ein Investment ist eine Anlage, die nach einer gründlichen Analyse den Kapitalerhalt und eine angemessene Rendite verspricht. Anlagen, die diese Erfordernisse nicht erfüllen, sind spekulativ.

     

    Dr. Max Otte per WhatsApp

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    © WhatsBroadcast

     

    Die klassische Definition von Graham gilt auch heute noch

    1. Gründliche Analyse
    2. Kapitalerhalt
    3. Angemessene Rendite
    4. Sicherheitsmarge

    Die Gründliche Analyse

    Oftmals beschäftigen wir uns viel länger mit den Vor- und Nachteilen des geplanten neuen Autos oder der „Analyse“ unseres Urlaubsziels als mit der Analyse von Kapitalanlagen. Die Lebensversicherung oder die Altersvorsorge lassen wir uns aufschwatzen – „weil man da eben auch was machen muss“. Es führt aber kein Weg an der gründlichen Analyse vorbei. Und damit auch nicht am Erwerb von ökonomischem Wissen. Dies führt uns zu einer Nebenbedingung: Investieren Sie nur in Kapitalanlagen, die Sie verstehen!

    Der Kapitalerhalt

    Es ist wichtig, dass Sie Chancen und Risiken eines Investments kennen und den Kapitalerhalt möglichst sicherstellen können. Allerdings funktioniert das eben beim Festgeld oder Kontoguthaben und bei sogenannten Produkten mit Kapitalgarantie derzeit eben nicht mehr. Sie müssen schon 2 bis 3 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaften, um die Kaufkraft Ihres Kapitals einigermaßen zu erhalten. Kapitalerhalt heißt auch nicht, dass ihre Investments zwischenzeitlich nicht mal „unter Wasser“ sein dürfen, also ein Minus aufweisen. Das passiert gerade bei Aktien sehr oft – auch mir. Viele Laien haben große Angst davor oder werden nervös. Das darf bei einem Investment nicht passieren. Sie müssen sich vorher durch eine gründliche Analyse überzeugt haben, dass Ihr Investment „werthaltig“ ist, dass es also mit großer Wahrscheinlichkeit langfristig im Wert steigen wird.

    Die angemessene Rendite

    Wenn der Kapitalerhalt sichergestellt ist, sollte eine angemessene Rendite übrig bleiben. Bei Aktien wären das zwischen durchschnittlich 7 und 9 Prozent pro Jahr. Aber nicht jedes Jahr. Aktienkurse schwanken. Und die Preise etlicher anderer Investments ebenfalls. Es gibt auch Verlustjahre.

    Die Sicherheitsmarge

    Eine angemessene Rendite erzielen Sie am sichersten, wenn Sie Investments billig einkaufen. In diesem Zusammenhang hat Benjamin Graham vom Konzept der „Sicherheitsmarge“ gesprochen. Sie sollten Investments mit einem deutlichen Abschlag zum fairen ökonomischen Wert kaufen – eben dieser Sicherheitsmarge. Allerdings ist das nicht so einfach. Der faire ökonomische Wert lässt sich eben nicht am Preis ablesen. Sie benötigen schon ökonomischen Sachverstand.

     

    Vergessen Sie bitte nicht: Sie kaufen keine Aktie, sondern ein Unternehmen.

     

    Seth Klarman:

    „Value Investoren sollten ihre Investments nicht als Aktien verstehen, die den täglichen Schwankungen des Marktes unterliegen, sondern als Teileigentum an den zugrundeliegenden Unternehmen.“

    Mit dem Erwerb einer einzelnen Aktie kaufen Sie ein Unternehmen, jedenfalls einen kleinen Teil davon. Sie sollten sich deshalb an dem Unternehmen beteiligen, als würde die Firma nicht an der Börse gehandelt, sondern als würden Sie einem Fremden Geld dafür geben, dass Sie Anteile an dessen GmbH erhalten. Diese Sichtweise bringt Sie psychologisch zu einer ganz anderen Einstellung gegenüber Ihrem Investment, liebe Leser. Denn dann sind Sie langfristig in dem Unternehmen investiert und an das Unternehmen gebunden. 

    Erfolgreiche Investoren aber müssen auch Ihre Hausaufgaben machen, bevor sie nur einen Cent investieren. Sie kaufen nicht die Aktie aufgrund ihrer Kursbewegungen, sondern das Unternehmen aufgrund seiner Geschäftszahlen. Und so sollten auch Sie vorgehen, wenn Sie an der Börse langfristig Erfolg haben wollen. Werden Sie Partner in einem Unternehmen, begleiten Sie es durch schwierige und gewinnträchtige Phasen seines Lebens und profitieren von seiner Entwicklung. 

    Entscheidend für den Erfolg an der Börse ist nicht die kurzfristige Kursbewegung, sondern die langfristige Unternehmensentwicklung.Schließlich findet die Wertschöpfung im Unternehmen statt. Der Aktienkurs wird diese Entwicklung langfristig widerspiegeln. Als Investoren müssen wir unseren Investments Zeit geben, ihre volle Wirkung zu entfalten.

    Dazu ist Geduld notwendig

    Aber eben auch das Erledigen der Hausaufgaben: die gründliche Analyse und richtige Bewertung der Unternehmen. Der erfolgreiche Auswahlprozess, die unterbewertete Aktie eines wirklich guten Unternehmens heraus zu filtern, ist ein herausforderndes Unterfangen.

     

     

    Auf gute Investments,

    Ihr

    Max Otte

     

    P.S.: Per NewsletterWhatsapp und auf unserem Blog halten wir Sie zu diesem und vielen anderen spannenden Themen gerne auf dem Laufenden.




    Professor Max Otte
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    "Ihre Geldanlage ist Chefsache - und zwar Ihre eigene" (Prof. Dr. Max Otte). Nach diesem Grundsatz unterstützt der Fachbuchautor* Prof. Dr. Max Otte seit mehr als zehn Jahren Privatanleger bei ihrem eigenverantwortlichen Vermögensaufbau. Er agiert dabei unabhängig von Banken und Finanzdienstleistern nach den Prinzipien der wertorientierten Kapitalanlage (Value Investing). Weitere Informationen finden Sie unter: www.privatinvestor.de

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    Verfasst von Professor Max Otte
    Das richtige Börsen-Mindset Sind Sie Investor oder Spekulant? Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Investor und einem Spekulanten? Sie sollten ihn kennen, denn sonst begeben Sie sich bereits vor Ihrem ersten Orderauftrag aufs Glatteis. Alle erfolgreichen Value-Investoren legen großen Wert auf die langfristige Ausrichtung ihrer Geldanlage, das langfristige Investieren in Unternehmen.