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     932  0 Kommentare „GEWA ist kein ’normaler‘ Insolvenzfall“ – Exklusiv-Interview mit Gläubiger-Vertreter Gustav Meyer zu Schwabedissen - Seite 2

    „Das GEWA-Projekt war zu knapp kalkuliert“

    Anleihen Finder: Nochmal kurz rückblickend: woran ist das so sicher erscheinende Projekt „GEWA-Tower“ (inkl. Anleihe) letztendlich gescheitert?

    MzS: Wie ich oben bereits vorgerechnet habe: meines Erachtens war das Projekt einfach zu knapp kalkuliert: prospektierte Investitionskosten von 60 Mio. Euro gegen einen Immobilienwert von 67 Mio. Euro. Da können schon leichte Verschiebungen im 1-stelligen Prozentbereich das Projekt in Schieflage bringen. Besonders schlimm hat sich aber ausgewirkt, dass Verkäufe unter Wert vorgenommen wurden, um sich Liquidität zu verschaffen oder anders ausgedrückt: die Wohnungen in den oberen Etagen, die mit 7.700 Euro den qm prospektiert waren, fanden keine Käufer. Der Bau selber wurde aber offenbar gut ausgeführt. Das bestätigen uns die eingeholten TÜV-Gutachten.

    Anleihen Finder: Welche (Verkaufs-)Ziele verfolgen Sie mit dem GEWA-Tower konkret? Welches Szenario wäre ihrer Meinung nach das Beste für die Gläubiger?

    MzS: Das ist schwer zu sagen. Klar, am einfachsten ist es, die Immobilie an einen Investor zu verkaufen und dann den Erlös an die Gläubiger zu verteilen. Ob man allerdings einen befriedigenden Verkaufserlös erzielt, muss man sehen. Es mehren sich daher die Stimmen in der Gläubigerschaft, dass die Gläubiger den Turm selber fertig stellen und dann die Wohnungen erst einmal vermieten, um sie dann sukzessive abzuverkaufen. Das Hotel würde man für gut und gerne zehn Millionen Euro sofort verkaufen können und zwar in seinem jetzigen Zustand. Dann hätte man eine gute Liquidität, um auch die weitere Finanzierung für die Fertigstellung des Wohnturms erhalten zu können. Aber auch diese weitere Finanzierung muss erst einmal dargestellt werden.

    „Ich würde mich wundern, wenn wir nicht zum Abschluss kämen“

    Anleihen Finder: Warum konnten die bisherigen Kaufangebote noch nicht überzeugen? Warum stellt sich ein Verkauf als so schwierig dar?

    MzS: Aus erster Hand weiß ich nicht, warum der ursprüngliche Bieter abgesprungen ist. Der zweite Bieter ist nicht abgesprungen, aber er hat die Exklusivitätsfrist verstreichen lassen. Es sollen rein interne Gründe sein, weswegen er sein Angebot (noch) nicht verbindlich abgegeben hat. Daneben haben sich aber in der Branche bekannte Immobilienentwickler gemeldet, die ernsthafte Gespräche mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Ilkin Bananyarli von Pluta führen. Ich würde mich wundern, wenn wir nicht zum Abschluss kämen.

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    Anleihen Finder
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    Verfasst von Anleihen Finder
    „GEWA ist kein ’normaler‘ Insolvenzfall“ – Exklusiv-Interview mit Gläubiger-Vertreter Gustav Meyer zu Schwabedissen - Seite 2 Die Insolvenznachricht beim GEWA-Tower-Projekt kam seinerzeit im November 2016 für viele Anleger und Experten äußerst überraschend. Was ist nun – 19 Monate nach der Insolvenzmeldung – der aktuelle Stand der Dinge im „Fall GEWA“? Die …

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