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    ROUNDUP/OECD  435  0 Kommentare USA verzeichnen die meisten Asylanträge - Großer Rückgang in EU

    BERLIN (dpa-AFX) - Die USA haben Deutschland nach einer aktuellen Studie als OECD-Land mit den meisten Asylanträgen abgelöst. Mit fast 330 000 neuen Anträgen gab es in den Vereinigten Staaten 2017 fast 70 000 mehr als noch im Jahr zuvor, wie die Organisation von 35 Industrie- und Schwellenländern am Mittwoch in Berlin mitteilte. In Deutschland habe es indessen einen rapiden Rückgang von über 700 000 im Jahr 2016 auf zuletzt etwa 198 000 Asylanträge gegeben.

    "Informationskampagnen haben sehr viel gebracht", sagte der OECD-Migrationsexperte Thomas Liebig mit Blick auf Deutschland. Einwanderern aus dem Westbalkan sei klargemacht worden, dass sie hierzulande nicht automatisch einen Job bekämen. Auch Menschen aus ferneren Ländern wie Afghanistan, die keine Aussicht auf einen Schutzstatus haben, sind nach Liebigs Einschätzung davon abgebracht worden, sich auf den Weg zu machen.

    Global gesehen seien die Flüsse nach Europa absolut beherrschbar, sagte Liebig - trotz jüngst veröffentlichter Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, nach denen 2017 ein Rekord-Fluchtjahr war. Insgesamt gab es weltweit demnach 68,5 Millionen Vertriebene durch Krisen und Konflikte, mehr denn je. Liebig hielt dem entgegen, dass die meisten Personen auf der Flucht in ihre jeweiligen Nachbarländer gingen. Den Sprung nach Europa schafften "nur diejenigen mit mehr Ressourcen, die Jungen, die Stärkeren."

    Insgesamt sank die Zahl der Asylanträge in den OECD-Ländern vom 2016er-Rekordwert von gut 1,6 Million auf zuletzt gut 1,2 Millionen. Das geht besonders auf Europa zurück, wo sich die Zahl neuer Asylbewerber im gleichen Zeitraum fast halbierte.

    Starke Anstiege verzeichnete die OECD hingegen in den Vereinigten Staaten (plus 26 Prozent), Australien (plus 29 Prozent) und Kanada (plus 112 Prozent). Nach Nordamerika seien viele Menschen aus dem lateinamerikanischen Raum gekommen, sagte Liebig. In Kanada habe es auch Asylanträge von Leuten gegeben, "die 2017 keine Zukunft für sich mehr in den USA gesehen haben."

    Insgesamt scheint Deutschland als Einwanderungsland inzwischen genauso beliebt wie die USA zu sein. 2016 sei erstmals mehr als eine Million Menschen hierhergezogen, teilte die OECD mit. Damit seien ähnlich viele Menschen nach Deutschland eingewandert wie in die deutlich größeren Vereinigten Staaten von Amerika. Besonders viele kamen demnach aus Rumänien, Polen oder Bulgarien. Flüchtlinge zählt die OECD in der Untersuchung mit, wenn sie Aussicht auf einen mindestens mehrjährigen Aufenthalt in Deutschland haben.

    Während es Flüchtlinge hierzulande schwerer haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, hat sich die Arbeitsmarktlage bei den anderen Zuwanderern laut OECD weiter verbessert. Die Organisation empfiehlt, bei den Einwanderern viel stärker auf die Sprachkenntnisse zu schauen als auf formale Qualifikationen wie Bildungsabschlüsse. Mangelnde Sprachkenntnisse seien ein Haupthindernis bei der Integration am Arbeitsplatz./per/DP/jha





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