Drastische Preiserhöhung in China
Tesla: Erstes Opfer im Handelskrieg?
Der defizitäre Tesla-Konzern muss wegen der chinesischen Vergeltungszölle die Preise im Land der Mitte um bis zu 20 Prozent erhöhen. Fällt Tesla dem Handelskrieg zum Opfer?
Der Handelskrieg zwischen den USA und China wirkt sich offenbar negativ auf den US-amerikanischen Elektroauto-Bauer Tesla aus. Dieser musste wegen der chinesischen Vergeltungszölle seine Preise in der Volksrepublik deutlich erhöhen. Beim Model X und S werden die Preise um rund 20 Prozent angehoben, so Reuters. Je nach Version des Elektroautos bedeutet dies ein Mehrpreis von 22.600 bis 37.600 US-Dollar.
Das Reich der Mitte ist für Tesla der wichtige Auslandsmarkt. Autoimporte nach China machen rund 17 Prozent des Gesamtumsatzes aus, so ntv. Tesla konzentriert sich besonders auf die Volksrepublik, da dort die Politik aufgrund der starken Umwelt- und Luftverschmutzung die E-Mobilität stark subventioniert. Der Konzern plant deshalb auch den Bau einer eigenen Fabrik in China.
Gegenüber Reuters sagte CFRA-Research-Analyst Efraim Levy: "Die Erhöhung der Preise wird den Umsatz belasten, aber der defizitäre Tesla-Konzern muss die Preise erhöhen, weil er sich die höheren Kosten der Zölle nicht leisten kann".
US-Präsident Donald Trump hatte vergangenen Freitag Sonderzölle auf chinesische Waren eingeführt. Im Gegenzug hatte China Vergeltungszölle in gleicher Höhe auf US-Autos sowie diverse Landwirtschaftsprodukte eingeführt.
Tesla-CEO Elon Musk wird heute zu einem Treffen in Shanghai mit der chinesischen Regierung erwartet. Nähere Details wurden nicht bekannt. Eine Presseanfrage an Tesla blieb bisher unbeantwortet. Es wird jedoch spekuliert, dass Musk mit der Regierung über den Aufbau einer Produktionsstätte in China sprechen wird. Tesla arbeitet seit über einem Jahr an einem entsprechenden Plan.
Aktuell steht die Tesla-Aktie an den deutschen Bösen fast ein Prozent im Plus (10.07.2018, 11.04 Uhr, Tradegate):
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Quellen:
Bloomberg
CNBC
ntv