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    Özdemir und Roth zur Özil-Debatte  11059  10 Kommentare Grüne: Deutsche sind immer schuld und rassistisch

    Der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir sieht die Kritik an Mesut Özil wegen der Erdogan-Fotos "eindeutig rassistisch grundiert". Man kann es drehen und wenden wie man will: Am Ende sind für die Grünen immer die Deutschen schuld.

    Özdemir meint in einem aktuellen FAZ-Interview, es gehe vielen um die türkische Abstammung des deutschen Fußball-Nationalspielers: "Das katastrophale Krisenmanagement des DFB infolge der Erdogan-Fotos hat Raum gelassen für Angriffe von rechts und die überwunden gehoffte Debatte, ob hier geborene Deutsch-Türken wirklich Teil unserer Gesellschaft sind oder für immer Ausländer bleiben. Das wirft uns um Jahre zurück", sagte Özdemir.

    Das verstehe, wer will: Mesut Özil ist in Gelsenkirchen geboren. Er hat einen deutschen Pass, also ist er Deutscher. Aber identifiziert er sich eher mit Deutschland oder mit der Türkei, so wie Gündogan, der Erdogan als "meinen Präsidenten" bezeichnete? Özil will die deutsche Nationalhymne nicht mitsingen. Großzügig erklärt er allerdings, er "respektiere" es, wenn andere Spieler die deutsche Nationalhymne mitsingen… Dann lässt er sich mit dem türkischen Staatschef Erdogan ablichten und macht für ihn Wahlpropaganda. Als er deshalb in Deutschland kritisiert wird, verweigert er sich dem Dialog. Er will nichts erklären, obwohl er darum gebeten wird. Er schweigt. Und wer ist jetzt schuld? Die deutschen Rassisten, so erklärt uns der Grüne Özdemir.

    Auch für Claudia Roth sind die Deutschen schuld
    Claudia Roth äußerte viel Verständnis für den Auftritt von Özil und Ilkay Gündogan mit Erdogan. Die Grünen-Politikerin bezeichnete die beiden Fußballprofis in einem Interview des Deutschlandfunks als "mündige Bürger" und meinte: "Selbstverständlich sollen sich auch Sportler, Sportlerinnen, Fußballer, Fußballerinnen äußern, sich einmischen, einbringen. Das ist ihr gutes Recht." Zwar übte Roth in einem NDR-Interview auch Kritik, relativierte diese jedoch gleich mit dem Hinweis, dass die deutsche Regierung Rüstungsgüter in die Türkei exportiere. Irgendwie sind immer die Deutschen schuld. Und dann fügte Roth zur Verteidigung der beiden Spieler hinzu: "Es ist eine Realität, dass die Wurzeln der beiden Nationalspieler in der Türkei liegen, und dass Erdogan deshalb für sie eine große Rolle spielt." Man solle "doch bitteschön die Nationalelf nicht so nationalistisch aufladen", so Roth.

    Zur Erinnerung: Vor einem Jahr - Verfassungsreferendum in der Türkei: Während das Ergebnis in der Türkei knapp ausfiel, stimmten fast zwei Drittel der wahlberechtigten Türken in Deutschland für Erdogans Verfassungsänderung. Das wurde in Deutschland kritisch kommentiert. Aber Roth gab natürlich den Deutschen an dem Abstimmungsergebnis die Schuld: "Es gibt viele (Türken), die strengen sich sehr an und erfahren trotzdem Zurückweisung. Wenn Menschen über Jahre vermittelt bekommen, dass sie irgendwann wieder in die Türkei zurückgehen müssen, dann ist es bedauerlich, aber nachvollziehbar, dass diese Menschen nach Jahrzehnten immer noch nicht die deutsche Sprache gelernt haben. Viele informieren sich ausschließlich über türkische Medien und können Deutschland nicht als neue Heimat sehen", so Roth damals. Also: Die Deutschen sind schuld, weil sie all den Türken, die jetzt für Erdogan gestimmt haben, erzählt hätten, sie müssten wieder zurück in die Türkei. Deshalb haben sie kein Deutsch gelernt und, können also keine deutschen Medien nutzen und stimmten deshalb für Erdogan. Roth weiter: "Deutschland hat sich über viele Jahre nicht offen gezeigt. Wie oft hat man unser Land als Teil des christlichen Abendlandes dargestellt … Das mussten viele Menschen als ausgrenzend empfinden. Und dann kommt Erdogan und sagt ihnen: Ich gebe euch euren Stolz zurück. Das fällt dann auf fruchtbaren Boden." Also: Deutsche haben die Türken verletzt, wenn sie behaupten, Deutschland gehöre zum christlichen Abendland. Dadurch haben sich die Türken "ausgegrenzt" gefühlt, so dass sie jetzt folgerichtig bzw. verständlicherweise für eine Diktatur in der Türkei gestimmt haben.

    Bei den Grünen stehen zwei Dinge stets von vornherein fest: Die Deutschen sind an allem schuld - besonders an nicht gelungener Integration. Dass Multikulti, was die Grünen lange so intensiv propagiert und als buntes Straßenfest idealisiert haben, nicht funktioniert, liegt daran, dass die Deutschen rassistisch sind. Es ist immer wieder das gleiche Erklärungsschema.

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    Rainer Zitelmann
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Özdemir und Roth zur Özil-Debatte Grüne: Deutsche sind immer schuld und rassistisch Der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir sieht die Kritik an Mesut Özil wegen der Erdogan-Fotos "eindeutig rassistisch grundiert". Man kann es drehen und wenden wie man will: Am Ende sind für die Grünen immer die Deutschen schuld.

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    Kommentare

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    20.07.18 16:45:56
    Die beiden haben natürlich auch gewiße wirtschaftliche Interessen in der Türkei und auch ihre Familien. Kritisieren können die Erdogan gar nicht, sonst ist schnell einer der Verwandten im Knast. Eigentlich können sie nur verlieren.

    Wahrscheinlich ist es für sie selbst besser, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten, denn Erdogan wird auch noch in 10 Jahren herrschen und sein Druck wird weiter zunehmen.
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    20.07.18 13:46:28
    Es geht doch wohl eher darum, dass die beiden sich für einen Autokraten "hergeben" und da ist es mir egal welchen Pass derjenige besitzt. Ein Zeichen für demokratisches Denken haben die Jungs da nicht gerade gesetzt.
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    20.07.18 10:52:57
    Ich muß gestehen, vor 30 Jahren, als Bastian und Kelly die Partei die Grünen gegründet hatten, habe ich sie auch gewählt, weil mir Strauß und Kohl zu selbstgefällig und selbstverliebt waren. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich damit den Niedergang Deutschlands auslösen werde.
    Als Petra Kelly dann Selbstmord beging und Bastian sich mit einer Schußwaffe den Kopf wegschoß (oder weggeschossen wurde), da habe ich gemerkt, dass mit dieser Partei etwas nicht stimmt.
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    20.07.18 01:59:17
    Seit Jahrzehnten kann man in unzähligen (Zeitungs-)Kommentaren, Blogs, Leserzuschriften, Essays, Studien und was weiß ich die Auseinandersetzung mit der Frage mitverfolgen, ob und - wenn ja - in welchem Maße sich türkischstämmige Einwanderer mit ihrer neuen Heimat - Deutschland - identifizieren.

    Ich sehe an dieser Stelle eine der größten Lebenslügen dieses Landes, die argumentativ nie offen diskutiert und ausgefochten, sondern lediglich verdruckst umkreist wurden:

    (In Form einer Frage:) Kann es sein, dass eine Mehrheit der autochthonen deutschen Bevölkerung die Anwerbung der türlischen Gastarbeiter und den Nachzug ihrer Familien nie gewollt hat? Kann es sein, dass nur die Interessen großer Konzerne (Arbeitskräftemangel!) und politische Gründe (Drängen der Amerikaner, für die Bündnisinteressen [Nato] an erster Stelle standen) diese erste große Einwanderungswelle verursacht haben?

    Sollte dieser Verdacht stimmen, dann wäre die ganze diesbezügliche Diskussion von A bis Z eine Pseudo-, eine Gespensterdiskussion, gehemmt durch die Furcht der Gegner dieser Einwanderung davor, als Rassisten gebrandmarkt zu werden, gehemmt auch durch ihre Angst, den "kategorischen" Imperativen der über die Nachkriegsjahrzehnte (ab den 60er Jahren) immer mehr die Meinungsführerschaft erobernden "Gutmenschen" widersprechen zu müssen.

    Wenn daran etwas ist, dann ist die causa Özil und Gündogan, wie ich meine, nicht zu einem wirklichen, befriedigenden Ende zu bringen. Was bliebe, wäre dann das Unbehagen über ihr Verhalten (--> Erdogan, --> Nationalhymne, --> Verhalten auf em Spielfeld), vor allem angesichts des Kontrastes, den man als Zuschauer erlebt, wenn man die "inbrünstig" ihre Hymne singenden Kroaten, Uruguayer, Kolumbianer, Engländer etc. erlebt hat ...
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    19.07.18 22:41:07
    Ich sehe zufrieden,wenigstens hat es einer mal verstanden!
    Die Frage,die sich hierbei offenbart,ist,war das nun Zufall,wenn sie heute einen Knopf drücken könnten,um es zu verhindern,würden sie den Knopf drücken,oder den daneben,mit dem es noch ein wenig schlimmer würde,nur um uns noch weiter zu verarschen?
    Ich habe es so satt,das kannst Du Dir kaum vorstellen,man sollte einfach jeden kontakt,mit diesen NGOs abbrechen,damit sie endgültig jede Bedeutung verlieren,wenn sie jemals wieder irgendwo aufmucken,dann sollte die Welt ihnen sagen,seht auf das,was ihr in Deutschland angerichtet habt!
    Der Kujau,war übrigens nicht der erste,der auf die Idee kam,die Hitler-Tagebücher zu fälschen,Jahre vorher,als ich Kind war,da fälschte einer in der Finanzkrise die Dankesbriefe der SPD an den Führer,das wird ihn inspiriert haben!

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