Die Krypto-Zarin der SEC sucht den Dialog

Im Juni 2018 ernannte die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) Valerie Szczepanik zur Leiterin der Kryptoabteilung und kurze Zeit später ließt man von der "Krypto Zarin". Wie streng wird Szczepanik mit Kryptowährungen und ICOs umgehen?

Die U.S. Securities and Exchange Commission ist u. a. dafür bekannt, bahnbrechende Verfahren gegen die größten Player im Finanzbereich einzuleiten. Valerie Szczepanik, neue Spitzenbeamtin bei der SEC im Bereich Kryptoindustrie, könnte der noch jungen Branche zum Durchbruch verhelfen. Ihre Zauberformel heißt Kommunikation, sagte sie gegenüber "Bloomberg".

"Wir wollen, dass die Leute mit uns reden", sagte die 51-Jährige Szczepanik. Und weiter: "Wenn ich mich mit Menschen treffe, möchte ich, dass sie mich als jemanden sehen, der an Kommunikation und Austauch interessiert ist und Innovationen fördert, die Investoren und Märkten helfen".

Milliarden von US-Dollar fließen jeden Monat in weitgehend unregulierte Token. Vor diesem Hintergrund hat die SEC in der jüngsten Vergangenheit harte durchgegriffen. Daher gibt es ein tiefes Misstrauen der Digital-Token-Enthusiasten gegenüber der Regierung, so "Bloomberg". Sie zögern, ihre Geschäfte mit den Marktpolizisten der SEC zu besprechen, aus Angst, dass sie untersucht oder sogar geschlossen werden, so Szczepanik.

Die Krypto-Zarin sagte, dass ein Großteil ihrer Arbeit, auf Wunsch des SEC-Vorsitzenden Jay Clayton, darauf ausgerichtet ist, die gesamte Arbeit der Agentur im Bereich Krypto über ihre verschiedenen Abteilungen hinweg zu koordinieren. Zu den wichtigsten Themen auf ihrer Agenda gehören:

- Initial Coin Offerings (ICOs), bei denen Unternehmen durch den Verkauf von digitalen Token Geld von Investoren sammeln. Die SEC ist besorgt, dass sich auf dem ICO-Markt der Pump-and-Dump-Betrug, Ponzi-Schemata und anderen Arten von Fehlverhalten weit verbreitet haben. Die Investionen in ICOs ist trotz der Warnung der SEC erstaunlich, letzten Monat haben die ICOs nach Angaben von Coinschedule einen Rekordumsatz von 5,6 Milliarden US-Dollar erzielt.

- Die Einstufung, ob bestimmte Coins Wertpapiere sind, die denselben strengen Handels- und Offenlegungsvorschriften unterliegen sollten wie Aktien. 

- Börsengehandelte Bitcoin-Fonds, durch die der Krypotmarkt für Investmentfonds und institutionelle Investoren geöffnet werden könnte.

Valerie Szczepanik sagte, sie sei immer von der Technologie begeistert gewesen und habe vor etwa sechs Jahren begonnen sich mit Kryptowährungen zu befassen. Seinerzeit hatte Szczepanik das erste Whitepaper in der Hand und dachte: "Wenn das jemals tatsächlich Realität wird, dann wird die SEC sehr beschäftigt sein".

Zukünftig könnte die Präsenz etablierter, regulierter Akteure dazu beitragen, die Kryptos aus dem Schatten zu holen und den Behörden einen besseren Einblick in das Geschehen zu geben. Aber wenn der Markt undurchsichtig bleibt, könnte die SEC aggressiver werden, warnte Szczepanik.

Quelle:

Bloomberg