Deutsche Anleihen geben nach - italienische Papiere gewinnen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Montag bis zum Mittag im Kurs nachgegeben. Südeuropäische Papiere legten dagegen überwiegend zu, vor allem italienische Anleihen. Der für den deutschen Markt richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel zuletzt um 0,15 Prozent auf 159,00 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten etwas höher mit 0,46 Prozent.
Italienische Staatsanleihen legten im Gegensatz zu deutschen Titeln spürbar zu. Im Gegenzug ermäßigte sich ihre Rendite. Händler verwiesen auf einen Bericht der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera", wonach Italiens Finanzminister Giovanni Tria das Staatsdefizit für 2019 bei 1,6 Prozent der Wirtschaftsleistung halten wolle. Das wäre weniger, als Aussagen anderer italienischer Politiker bisher vermuten ließen.
Die Debatte über den italienischen Staatshaushalt für kommendes Jahr ist eines der beherrschenden Themen am europäischen Anleihemarkt. Der parteilose Finanzminister Tria genießt an den Märkten den Ruf eines soliden Haushaltpolitikers. Er stellt insoweit ein Gegengewicht zu den Ausgabewünschen der beiden Regierungsparteien Lega und 5-Sterne dar, die teure Wahlversprechen umsetzen wollen. Italien ist bereits hoch verschuldet und wächst seit Jahren wenig dynamisch.
Inflationsdaten aus der Eurozone konnten den Markt im Vormittagshandel nicht bewegen. Die Teuerung ging im August wie bereits ermittelt von 2,1 auf 2,0 Prozent zurück. Eurostat bestätigte damit eine erste Schätzung.
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Im Nachmittagshandel wird in den USA der Empire-State-Index veröffentlicht. Der regionale Produktionsindikator gilt als nicht besonders zuverlässig, weil er sehr schwankungsanfällig ist./bgf/jsl/men