Die DAX-Familie erweitert sich - Seite 2
Doch handelt es sich nur um einen völlig normalen Vorgang, wenn sich Unternehmen verändern: vergrößern, verkleinern, fusionieren, verkauft werden, ihren Namen ändern usw. Am Ende des Tages lässt sich diese Normalität auch in den entsprechenden Veränderungen eines Aktienindex wiederfinden – nicht mehr und nicht weniger.
Die Beharrlichkeit der deutschen Wirtschaft
Zumal dem DAX auch nach dem Ausscheiden der Commerzbank noch die Hälfte seiner Gründungsmitglieder bzw. deren Nachfolgegesellschaften erhalten bleiben wird: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Daimler(-Benz), Deutsche Bank, Henkel, Linde, Lufthansa, RWE, Siemens, Thyssen(Krupp), Volkswagen sowie E.ON (als Nachfolgegesellschaft von Veba und Viag).
Nach 30 Jahren in einer wirtschaftlich extrem schnelllebigen Zeit zeigt uns der noch hohe Anteil an Gründungsmitgliedern eher die Kontinuität, die in der deutschen Wirtschaft vorhanden ist – böse Zungen sagen auch „Beharrungsvermögen“. Deshalb ist es auch nicht nötig, das Ausscheiden der Commerzbank zu betrauern – zumal sie ohnehin seit längerem nur noch ein Schatten ihres früheren Selbst ist. Außerdem stößt mit Wirecard ein moderner Zahlungsabwickler zum DAX, der die jüngsten Umwälzungen in der Finanzbranche sehr gut widerspiegelt.
Trennung in Tech und Classic aufgehoben
Doch dieser so emotional diskutierte Wechsel im DAX überlagert sehr viel bedeutsamere Änderungen in der deutschen Index-Landschaft, die ebenfalls am kommenden Montag in Kraft treten.
Beispielsweise wird die Deutsche Börse ihre bereits im Mai beschlossenen Regeländerungen für die DAX-Familie ändern, wodurch es zur Aufhebung der bisherigen Trennung in die Segmente Tech und Classic kommt. Dann ist es Technologieunternehmen, für die bisher der TecDAX reserviert war, möglich auch in die größeren und kleineren DAX-Indizes (DAX, MDAX, SDAX) aufrücken zu können, sofern ihre Marktkapitalisierung passt. Bis dato hieß es Entweder-Oder.
Nichts Besonderes
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Das gleiche gilt natürlich auch für den umgekehrten Fall: Unternehmen aus DAX, MDAX oder SDAX können gleichzeitig im TecDAX notiert werden, wenn sie den Voraussetzungen entsprechen. Deshalb gibt es ab kommenden Montag mit Wirecard (die ja bisher schon im TecDAX war), SAP, Deutsche Telekom und Infineon gleich vier DAX-Unternehmen, die auch im TecDAX zu finden sind.
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