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    Boom  2893  0 Kommentare Blockchain-Trauminsel Malta: Alles nur Polit-Getöse oder Krypto-Paradies?

    Maltas Spitzenpolitiker und die kryptofreundliche Presse pflegen den Hype um Malta als "Blockchain Island". Was steckt hinter dem Getöse?

    Tatsächlich präsentiert sich Maltas Regierung sehr freundlich gegenüber Blockchain-Unternehmen. So trafen sich Joseph Muscat, Maltas Premierminister, und seine Berater mit Sasha Ivanov, Gründer und CEO der Open-Source-Blockchain-Plattform Waves und Vostok. Der Maltese Muscat und der Russe Ivanov sprachen darüber, wie Waves und Vostok im Regierungsapparat Maltas und in maltesischen Unternehmen eingesetzt werden könnten. Konkret ging es zum Beispiel um die Bereiche Gesundheitswesen, Grundbucheinträge und Wahlen. Eine weitere Idee ist, Waves als Plattform für tokenisierte Finanzinstrumente zu nutzen.

    "Wir sind an dieser Akkreditierung interessiert und bereit, mit den maltesischen Rechtsexperten zusammenzuarbeiten, um unsere einsatzbereiten Blockchain-Lösungen hier anzubieten: Waves für den Finanzsektor und Vostok für den Staats- und Unternehmenssektor", so Ivanov laut "CCN".

    Premierminister Muscat nutzte die Gelegenheit, um Werbung für sein "Blockchain Island" zu machen: "In den letzten Monaten hat die maltesische Regierung Lösungen präsentiert, wie Malta als führende Drehscheibe für die digitale Wirtschaft agieren kann. (…) Die maltesische Regierung hat drei Gesetze erlassen, die diesem Bereich Rechtssicherheit bieten. Sie betreffen DLT (Distributed Ledger Technologie), digitale Finanzprodukte und -dienstleistungen sowie virtuelle Währungen und ICOs".

    Das kleinste EU-Land bemüht sich, den deregulatorischen Teppich für die Kryptoindustrie auszurollen. Die nach Volumen weltgrößte Kryptobörse Biance mit Sitz in Hong Kong erkennt Chancen auf Malta und hat angekündigt, nach Malta zu ziehen. In der letzten Woche unterzeichneten Binance-Manager einen Vertrag mit der maltesischen Börse Malta Stock Exchange, bei dem es um die Einführung einer Handelsplattform für Security Token ging.

    Um die guten Nachrichten von Malta als Blockchain-Trauminsel ins rechte Licht zu rücken, lohnt ein Blick auf die Front, an der Krypto-Startups arbeiten. So berichtet "Finance Forward", dass die vollmundig angepriesenen Gesetze zur Deregulierung noch gar nicht Kraft seien.

    Daniel Neetzel, Co-Gründer von Trademachines, der für seinen Krypto-Startup NOS auf Malta die Zelte aufgeschlagen hat, berichtet im aktuellen Interview über den Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit im angeblichen Blockchain-Paradies: "Malta fehlt besonders die Banken-Infrastruktur. Ganz ehrlich: Es gibt in Litauen, Deutschland und Großbritannien mehr Banken, die mit Blockchain-Unternehmen zusammenarbeiten als in Malta. Außerhalb des FIAT-Gateways gibt es für Kryptobörsen wenig Anreiz, von Offshore in einen regulierten Markt zu wechseln. Deswegen passt Malta sehr gut zur Kryptowelt: Overpromise, underdeliver. Ich kenne bis heute keine einzige größere Blockchain-Firma, die ihren Hauptsitz tatsächlich nach Malta verlegt hat. Nur ein Beispiel: Binance, die größte Kryptobörse der Welt, launcht einen FIAT Exchange in Liechtenstein und Singapur", so Neetzel.

    Und: "Leider haben sie bisher keine sonderlich praktische Infrastruktur auf Banken- oder Regulator-Ebene geschaffen", kritisiert Neetzel die Initiativen der maltesischen Regierung. Um das doch noch zu schaffen, könnten die Gespräche zwischen Regierung und den Blockchain-Experten von Waves und Vostok dazu beitragen, dass eine schlagkräftige technische Krypto-Infrastruktur auf der Insel aufgebaut wird.

    Quellen:

    CCN

    Finance Forward

     

     




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