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     231  0 Kommentare Metabox - Die Unsicherheit bleibt

    Als Einstimmung auf eine in den nächsten Tagen erscheinende Artikelfolge über den Markt der Set-Top Boxen versuchen wir eine aktuelle Bestandsaufnahme bei Metabox.


    Entgangenes Geschäft


    Neue Nahrung hat die Unsicherheit der Anteilseigner an der Metabox AG (WKN: 692 120) bekommen, als bekannt wurde, dass die geplante Lieferung von 16.000 Set Top Boxen nach Südafrika wahrscheinlich nicht stattfinden wird. Die finanzielle Situation des Kunden, der einen entsprechenden Auftrag im November 1999 erteilt hatte, sei unklar, hieß es.


    Die Stückzahl des entgangenen Geschäfts ist bescheiden im Vergleich zu sonst in diesem Marktsegment üblichen Größenordnungen. Der von Metabox avisierte Großauftrag von Internordic umfasst die Lieferung z.B. 1,8 Mio. Set-Top-Boxen über eine Laufzeit von zunächst zwei Jahren. Ursprünglich sollte dieser Auftrag bereits zur Hauptversammlung Ende Juli in trockenen Tüchern sein. Nun wird der Oktober als Deadline ganannt.


    Mit dem entgangenen Geschäft müssen Umsätze in Höhe von etwa 10 Mio. DM erst einmal aus den Planungen gestrichen werden. Die Geräte liegen auf Halde. Ob und wann ein Ersatz-Kunde gefunden wird, ist noch unklar. Zwar ist die Stückzahl des entgangenen Geschäfts relativ klein, der Umsatzausfall in Höhe von etwa 10 Mio. DM jedoch aktuell nicht unbedeutend: Metabox hat im ersten Halbjahr 26,4 Mio. DM umgesetzt.


    Geheimnistuerei und unbekannte Auftraggeber


    An der Geheimnistuerei -nicht nur was das neueste mögliche Geschäft betrifft- scheiden sich die Geister. Spekulationen werden Tür und Tor geöffnet. Die Frage ist zunächst, ob es sich hierbei um ein den Marktgepflogenheiten entsprechendes Gebaren handelt.


    Es ist nicht unüblich - besonders natürlich in Frühphasen solcher Projekte. Bei Aufträgen, die unter Dach und Fach sind, ist es jedoch eher die Ausnahme.


    Was bezweckt eine solche "Zurückhaltung"? Der Schutz vor Wettbewerbern kann es kaum sein. Ein solch großer Deal spricht sich am Markt schnell herum. Der Markt ist übersichtlich, es gibt nicht allzu viele Teilnehmer.


    Bleibt eigentlich nur die Erklärung, dass es sich bei den unbekannten Partnern früherer Aufträge wirklich um eine Riesensache handelt, die seitens des Kunden auf sehr weitreichenden strategischen Überlegungen basiert. Und: Der Kunde zählt vielleicht gar nicht nicht zur Standard-Klientel von Set-Top Boxen.


    Vielleicht ist es ein großer TV-Geräte Hersteller, der die Metabox-Technik in seine Geräte einbauen will. Möglicherweise führt eine Meldung von Anfang September hier weiter: Da wurde bekannt, dass das Unternehmen über seine Tochterfirma Amstrad Distribution die Rechte an der Fernsehgeräte-Marke Graez erworben hat. Gemeinsam mit dem bisherigen Inhaber der Marke, dem französischen Fernseher-Produzenten Continental Edison, Creutzwald (Elsass), wolle man ein TV- Gerät mit integriertem Web-Browser entwickeln. Es soll noch in diesem Winter unter dem Markennamen Graetz auf den Markt kommen.

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    Klaus Singer
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